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202 wurde dann eine 2. Partie der Trennung unterworfen. Nach 27 Tagen, stets vom Tage der Ernte an gerechnet, die 3. Partie und nach 50 Tagen endlich die letzte. Nachdem nun diese 4 Partien gleichen Roggens in den bezeichneten Zwischenräumen von den Halmen und Spelzen getrennt waren, wurden die Korner einer Gewichtsbeskimmuug unterworfen, deren Resultat fol gendes war: 100 Körner wogen: In Grammen. Zunahme gegen I. in Procenten. I. Gleich nach der Ernte ausgekörnt . . 19,89 — II. Nach 8 Tagen „ . . 22,10 !I,I III. Nach 27 Tagen „ . . 22,24 11,8 IV. Nach 50 Tagen „ . . j 22,05 10,9 Aus diesen Zahlen ergiebt sich, daß schon nach einem Zeitraum von circa 8 Tagen eine Zunahme des Gewichtes der Körner nicht mehr stattgefunden hat und also das Nachreifen der Körner nach dieser Zeit aufhört. Die kleinen Differenzen zwischen II., III. und IV. können leicht durch Ungleichheit der Körner unter sich herbeigeführt sein. Der Zunahme von I. zu II. gegenüber sind dieselben auch so unbedeutend, daß sie unberücksichtigt bleiben können. Nach diesem mögen nun die Ergebnisse dieser Arbeit, in folgende Schlüsse zusammengezogen, nochmals kurz hier nebeneinander gestellt folgen. Die Keimungskraft der Körner schreitet mit Ausbildung derselben d. h. mit der Reife des Kornes im gleichen Verhältnisse fort. Bor der Bildung resp. Ablagerung von Stärke in den Körnern ist die Kei- mungSkraft auf ein sehr geringes Minimum beschränkt, von da ab steigt sie dann bedeutend, bis sic ihr Maximum in der vollendeten Reise er reicht hat. Im gleichen Verhältnisse, wie mit der Güte des Kornes die Kei- mungskraft sich erhöht, nimmt die Vegetationskraft der aus diesen Körnern hervorgegangcncn Pflanzen zu.