245 Vorstehende Tabelle lehrt, daß in dem Laubblatt der Rübe der procen tische Wassergehalt bis zum vollendeten Wachsthum hin eine — zwar nicht beträchtliche — Zunahme, von da ab dagegen wie derum eine Abnahme erfährt. Im Gegensatz dazu erreichen Cellulose und die anderen organischen stickstofffreien Stoffe ein Mini mum während der Periode des abgeschlossenen Wachsthums. Da jedocb in der trocknen Blattinasse die Schwankungen im Procentgehalt der bei den letztgenannten Körper verschwinden, so ist die Annahme begründet, daß diese Schwankungen überhaupt nur das Resultat des verschiedenen Wassergehalts sind, und in der That die procentischen Mengen der stickstofffreien organischen Körper, mit Einschluß des Zellstoffes, keine wesentlichen Veränderungen im Notkäufe der Vegetation des Rübenblattes erfahren. Weit anders stellt sich die Sache für die Prot ein kör per und für die mineralischen Bestandtheile. Erstere nehmen mit dem Alter des Blattes constant und bedeutend ab, letztere in eben dem Maße zu. Das Protoplasma der Blätter, welche den Höhepunkt ihrer Ent faltung erreicht haben, scheint demnach zur Deckung des Proleinbedarss der neueutstehenden Herzblätter mit ihrer vorherrschend zellenbilbenden Lebensthätigkeit, vielleicht auch zur Deckung des gleichen Bedarfs der noch wachsenden Pfahlwurzel einen wesentlichen Beitrag zu liefern. Die auffallende Procentzunahme an unorganischen Substanzen, welche die Rübenblätter mit zunehmendem Alter erfahren — ein Resultat, zu welchem auch Alexander Müller in seinen Studien über die Natur geschichte der Rübe*) und andere Analytiker**), deren Untersuchungs methode mit der unsrigen vergleichbar ist, gelangt sind — scheint dafür zu sprechen, daß in den Blattorganen ein großer Theil der unverbrenn lichen Stoffe in der Form schwerlöslicher Verbindungen abgeschieden und dem Diffusionsstrome entzogen werden, d. h. der Fähigkeit zu jenen Wanderungen verlustig gehen, welche von einzelnen Mineralstoffen mehr fach nachgewiesen worden ist. ch Zur Geschichte der Runkelrüben s. laudw. Verfuchsstat. Bd. t. S. 245. **) Auch für die Blätter der Haferpflanze und der Kleepflanze haben die Analysen von R. Arendt bez H. Hellriegel und R. Ulbricht eine Zu nahme des Mineralgehaltes mit zunehmendem Alter ergeben, s. ds. Zthr Bd. I. S. 3l IV, S. 31 und III S. 241.