239 daß die hochwüchsigen Pflanzen (»,ü ansstrebender Krone) in der Regel zartere Herzblätter und Blätter, die liegendblättrigen dunklere und kräf tigere besitzen. Die hochwüchsigen Mbcnpflanzen haben ferner meist einen breit und kurz angelegten Wurzelkörper, indem die concen- trischen Gesäßbündclkreisc auf dem Querschnitt desselben radial ent fernter von einander verlausen und breitere Massen des seccrnirenden Füllgewebes zwischen sich einschließen, als dies bei den flachwüchsigen Rüben der Fall zu sein pflegt. Zugleich ist der Rübenkops (der ver kürzte markcrfüllte Stengel) bei manchen Rüben kürzer, und dem klei neren Berticaldurchmesser entspricht eine stumpf-konische, fast scheiben förmige Insertionsflächc für die Blätter, während andere Rüben die Eigenthümlichkeit haben, daß ihre Begetativnsspitze aufwärts drängt, die Wurzel aber gleichzeitig sich schlank in die Tiefe hinab erstreckt. Dieses verschiedene Streckungsvermögen hat, wie es scheint, einigen Antheil an der in Rede stehenden Erscheinung. Man erinnere sich des Blüthen- bodens oder Receptaculum mancher Compositen, welcher bald als fast vollkommene Scheibe, bald mehr oder minder gewölbt und konisch erscheint und dem entsprechend eine vertieale oder horizontale Richtung der Blüthenachsen bedingt. Das Darniederliegen der äußeren Rübeu- blätter könnte indessen auch durch andere Ursachen mitbedingt werden, ;. B. durch eine gewisse Raumenge der Insertionsstäche des Blatt topses, in Folge dessen die nachwachsenden Herzblätter in ihrer Entfaltung die äußeren Blattstiele abseits drängen. Es ist nun ohne Zweifel, auch für die Zwecke der Praxis, von Interesse, zu untersuchen, ob diese morphologischen Differenzen sich chemisch begründen lassen. Ein etwaiger Rach weis größeren Zuckergehalts in den Wurzeln der einen otzer anderen Form würde die Lvnstanterhaltung und Cultur dieser Form enrpfehlen. Bei der Rübenernte im landwirthschaftlichen Bersuchsgarten zu Chem nitz (Octoder 1861) haben wir daher mehrere extrem hochwüchsige und breitwüchsige Rübenpflanzen einer Untersuchung unterzogen, welche sich auf Blätter und Wurzeln erstreckte. Da die Auswahl extremer Formen für die Analyse in erster Reihe von Wichtigkeit erschien, so konnte bei deni geringen Umfange der dis poniblen Parzellen, das Bolumen der Rüben nur untergeordnet Berück sichtigung finden. Die untersuchten Rüben hatten folgende Frischgewichte: