237 unser» Fall gleichgültig ist — genug, die Rückstände einer weiter vor geschrittenen Zersetzung sind stickstoffreicher, als die weniger veränderten Materialien (und dies in höherem Grade bei Gegenwart von Kalk). Was für Torf gilt, gilt in noch höherem Grade für den Humus gehalt in der Erde des Waldes, der Wiese oder des Feldes. Der haupt sächlichste Unterschied zwischen ihnen besteht in der größeren Schnelligkeit, mir welcher die pflanzlichen Reste des trocknen Landes verwesen, ver glichen mit den weniger Pflanzensubstanz producirenden, aber besser con- servirenden Torfmooren. Unk da die Schnelligkeit der Verwesung vorzugsweise die stickstofs ärmere frische Pflanzcnsubstauz berührt und nicht die stickstofsreicheren älteren Pflanzenrestc lHumuskohle), so scheint damit eine Erklärung ge geben zu sein für den höheren Stickstoffgehalt der organischen Substanz in humusarmem Boden, im Gegensatz zu humusreichem Boden. ralischen Bestandtheile und de» Stickstofsgehalt der verbrauchten Nah rungsstoffe in den Excrementen concentrirt, so stimmt der größere Stick- stosigehalt aller Torferde (nnd alten Düngers?) recht wohl mit der Beobachtung des Herrn von Post. Gegenüber der Behauptung, daß die Lultur-Pflanzen hinreichende Mengen Stickstoff aus der Atmosphäre zu abforbiren befähigt seien und deshalb keine Stickstoffzufnhr zur Erde bedürfen, mag es erlaubt sein, hier an die Thatsache zu erinnern, daß die animalische Lebensthätlgkeit wohl den größten Theil des Kohlenstoffs und Wasserstoffs der Atmosphäre zurückerstattet, aus welcher sie von der Pflanzenwelt entnommen worden waren, aber nicht den Stickstoff. Es ist als Regel zu betrachten, daß dieser dem Erdboden für Production neuer Pflan zensubstanz (oder für andere Zwecke?) erhalten bleibt, und als Ausnahme, daß er in Form von Ammoniak den Umweg durch die Atmosphäre macht.