234 läßl die angestellte Säureprobe*) erst in einer größeren Tiefe die Gegen wart des kohlensauren Kalkes bemerken. Die Frage, bei welchem Kalkgehalt einer Ackererde ist die künstliche Zufuhr von Kalk, fei es von kohlensaurem oder ätzendem, unwirksam? läßt sich nicht auf Grund obiger Mittheilungen beantworten. Es ist nicht sowohl der Procentgehalt an kohlensaurem Kalk maß gebend als vielmehr die Natur der übrigen Bodenbestandtheile und ich bezweifle nicht, daß eine Zufuhr von Aetzkalk igelöschtem Kalk) unter Um ständen selbst auf kalkreichem Bode» lohnend sein kann; unter welchen? das haben Eulturversuche in Gemeinschaft mit ausführlicheren Boden- analhsen zu ermitteln. In den Bodenproben No. 50—58 ist der .Kohlensäuregehalt zwei mal bestimmt worden: n. in der lufttrockenen Substanz und ft. in der an der Luft geglühten und hernach mit kohlensaurem Ammoniak erhitzten Erde. Die Differenz zwischen beiden Bestimmungen nach Ueberrechnung der zweiten auf lufttrocknen Zustand zeigt die Menge kohlensauren Kalks, welche den durch Zerstörung der organischen Substanz gebildeten Carbo- naten äquivalent ist. Ohne von der Wahrheit sehr abzuirren, wird man die Differenz als einen Ansdruck für die Menge ver in der Erd probe enthaltenen organischen Kalksalze betrachten dürfen. Die Zahl der Analysen, die ich von diesem Gesichtspunkte aus habe anstellen lassen, ist zur Zeit noch nicht groß, doch ist ein Unterschied zwischen starkgedüngtem und ausgetragenem Boden nicht zu verkennen gewesen. 4. Gehalt ver ltckeretde» an Stickstoff. Wenngleich der Stickstoff nicht der alleinseligmachende Bestandtheil der Ackererden ist, so ist er doch einer der normalen Bestandtheile, und als solcher muß er selbst für den mineralisirten Agriknlturchcmiker von Wichtigkeit sein. Daß der Stickstoffgchalt der Ackererde nur zum ge ringeren Theil aus der Gegenwart von Ammoniak, sondern mehr aus derjenigen von organischen Substanzen beruht, darüber sind die Gelehrten *) Ich pflege dem plastisch feuchten Thomnergel die Gestalt einer kleinen Kugel zu geben und diese in verdünnte Salz- oder Schwefelsäure fallen zu las sen, bei ungefähr 0,4 Procent Gehalt kohlensauren Kalks zerbröckelt die Kugel allmählich unter Entwickelung einzelner Gasblasen : mit steigendem Gehall werden auch diese Erscheinungen lebhafter.