22l Meine Gründe gegen Annahme größerer Mengen obiger Hydrate als Bestandtheile des Ackerbodens sind folgende: n) Verhalten des kohlensauren Natrons gegen Ackererde. Durch Salzsäure, Salpetersäure u. s. w. werden den thonreichen schwedischen Ackerböden, die meistens als vormaliger Seeschlamin und nicht als Producte unmittelbarer localer Verwitterung anzusprechen sind, nebst bedeutenden Mengen Eisenoxyd, Thonerde u. s. w. nur wenige Zehntel Procent Kieselsäure entzogen; der Rückstand dagegen mit einer Lösung von kohlensaurein Natron ausgekocht, giebt bis zu 15 Proceul löslicher Kieselsäure. Eine sofortige Behandlung mit Sodalösung ohne vorausgehende Extraction mit Säuren zieht aus dem Boden nur eine verhältnißmäßig geringe Menge löslicher Kieselsäure aus. Es ist mir auffallend, daß unter den vielen zur Veröffentlichung gelangenden Analysen von Ackererden kaum eine den Gehalt an in Soda löslicher Kieselsäure angiebt. d) Verhalten einer neutralen Weinsäurelösung gegen Ackererde. Bekanntlich verhindert die Weinsäure die Ausfüllung verschiedener Melalloxyde (und unter diesen auch Eisenoxyd und Thonerde) durch Al kalien. Die Weinsäure wirkt aber nicht blos passiv, sondern auch acliv, und Seignettesalz, mit Eisenoxydhydrat gekocht, giebt eine alkalische in tensiv braun gefärbte Eisenlösung. Das Eisenoxydhydrat verliert nicht seine Löslichkeit durch Trocknen an der Luft; das bei 100" getrocknete Hydrat ist jedoch schwerer löslich. Thvnerdehydrat verhält sich ähnlich, doch scheint es sich träger zu lösen. Durch Erhitzung der Hydrate bis zur völligen Austreibung des Wassers wird die Löslichkeit beider Oxyde vernichtet. Ein auf wässrigem Wege gebildetes Silikat zeigte sich un löslich in ammoniakalischer Weinsäurelösung, in welcher die Hydrate sich leicht lösen. Ackererden, mit neutraler oder ammoniakalischer Weinsäurelösung digerirt, haben mir nur dann bemerkenswerthe Mengen Eisenoxydhydrat (auch Manganoxydoxydulhydrat) gegeben, wenn sie eine deutliche Ocher- sarbe besaßen (gelbbrauner Lehm, eisenschüssiger Sand); aus rothem Boden verwittertem Kalkboden, Rothtodtliegendem u. s. w.), sowie ans 15»