222 zweigung (Zerfaserung) hervorgerufen; die im Innern hinablaufenden Stränge sind verhältnißmäßig ärmer an Sicbenwnrzeln. Der centrale Vertical-Cylinder der Nährstosse hat dagegen an den inneren Strängen die Zndividnalisirung begünstigt. Auch scheint es, als ob die Gesammtrichtung der Wurzelstränge erster Ordnung in den letztgenannten beiden Fällen eine Declination erfahren habe, bei dem peripherischen Chlindermantel nach außen, bei dem centralen Cylinder nach innen; doch sind diese letzteren Verhältnisse nicht mit genügender Sicherheit zu entscheiden. Die Beschränkung der Nährstofsregion auf die Bodenschicht des Gefäßes endlich hat in dem einen Cylinder ein langgedehntes und wenig verzweigtes Fasershstem erzeugt, welches erst am Boden seine Haupt entwickelung erlangt hat; in dem anderen Cylinder dagegen sind die primi tiven Wurzelstränge überhaupt nicht bis zum Boden gelangt und sehr dürftig entwickelt. 4. Resüniö. Es geht aus den Resultaten des obigen Versuches hervor, daß die Zahl der Ncbenwurzeln eines Wurzelastes keine gesetzlich beschränkte, sondern eine zufällige ist; daß die einzelnen Aeste eines Wurzelshstems in ihrer Verzweigung unabhängig von einander vegetiren und daß die Bildung der Nebenwurzeln — selbstverständlich nur an dem geometrischen Orte derselben — von außen her durch directe chemische Reize, wie die Pflanzennährstoffc sic darstellen, örtlich beeinflußt wird. „Beeinflußt": denn ohne Zweifel sind außer diesen örtlichen Anreizen noch innere Gründe, welche in der Natur der Pflanze und der ursprüng lichen Anlage des einzelnen Gefäßbündels liegen, in dem Verzweigungs modus eines Gefäßbündels wirksam. Daß die Abstände der Nebenwnrrzeln in den Orthoslichen von innen her mitbestimmt werden, beweisen die Vege tationen in wässrigen Nährstvfflösnngen, in welchen zwar, im Vergleich zu den Vegetationen im festen Boden, allgemein eine größere, doch keine vollkommene Regelmäßigkeit der Nebenwurzelstellnng anzutrcfsen ist. An dererseits ist es nicht unwahrscheinlich, daß die freie Hydrodlfsttsion, welche innerhalb der Nährstofflösuug selbst, in welcher Pflanzen vegetiren, durch den Austausch der Wurzelmembranen mit den Lösungsstossen der angrenzenden Flüssigkeitschichten hervorgerufen wird und Strömungen concentrirterer Flüssigkeiten in der Richtung nach den Wurzelflächen be dingt, in eben diesen Strömungen zufälligen Richtungsunterschieden aus gesetzt ist, deren Effect in endosmotischen Zntensitätsschwankungen an der