220 hatten. Ich taffe dahingestellt, ob den stickstoffhaltigen Nährstoffen ein directcr Einfluß auf diese Beschleunigung der samenbildendeu Processe znzuschreiben sein mag. 3. Resultate. Für das Studium der Wurzelgcstaltung unter dem Einfluß äußerer Agenticu ist es wesentlich, Mittel zu besitzen, durch welche man die Wurzeln nach abgeschlossener Vegetation in ihrer Totalität und natürlichen Lage aus festen Medien zu isolircu vermag. Betreffs mancher Fclepslanzen hat Schubert uns ein Verfahren an die Hand gegeben, das in den meisten Fällen ausreicht, wo es die Hanptwurzcl- stränge in ihrer absoluten Erstreckung zu verfolgen gilt. Handelt es sich jedoch darum, die feineren Verästelungen der Nebenwurzcln zu stndiren, so ist man genöthigt, noch minder gewaltsame HülfSmittel, als selbst dic- jcnigcn Schubcrt's cs sind, herbeiznzichen. Aus Glascylindcrn dürste sich in folgender Weise das Wurzelsystem einer Pflanze, selbst wen» dasselbe so zartfaserig verästelt ist, wie bei Mais, Getreide und andern Amphibrycn, und die Erde eine thonig dichte Beschaffenheit hat, in aus reichender Vollständigkeit gewinnen lassen. Nachdem der oberirdische Pflanzenstock entfernt ist, setzt man die Erde des Glascylindcrs unter Wasser, so lange nachfüllend, bis der ganze Ballen durchdrungen und aufgcweicht ist, wozu unter Umständen mehr als 24 Stunden erforderlich sind. In diesem Zustande gleitet der Erdbällen leicht und unversehrt in eine große Wanne, aus welcher der Wnrzelkörpcr mittelst vorsichtigen Abschlemmcns der Erde sich allmählig isolirt. Bei gehöriger Behutsamkeit sind die so eintretendcn Verluste an feinen Fasern ans zu vernachlässigende Mengen reducirbar. Das in solcher Art getrennte und in reinem Wasser abgcspültc Wurzelshstem ist freilich verworren, und die Fasern desselben liegen schlaff an einander. Man kann indeß die ursprüngliche Ausbrcitungssorm wenigstens an nähernd wicderherstellcn, indem man das ganze Wurzelsystem durch Ein schieben eines Stabes (bei der Maiswurzel unter den höchsten Wnrzel- knotcn) in einen geräumigen mit Wasser gefüllten Glascylinder aufhängt, worauf durch leise horizontale und verticale Bewegungen das Fascrgewirr sich sehr schön auflösen läßt. In dieser Weise nebeneinander gestellt, zeigten nun die Wurzel- körpcr unserer Vcrsuchspflanzcn gestaltliche Untcrschicdcnhcitcn, welche unbedenklich als Wirkungen der verschiedenen BchandlungSweisc gedeutet werden konnten, indem auch speciellcr nicht unterrichtete Personen aus