218 Wiewohl das Absorptionsvermögen der rohen Erde durch das Glü hen einige Einbuße erleiden mußte, *) so läßt sich doch aus den bis jetzt bekannten Ziffern für die durchschnittlichen Attractionsquanta der Acker erden berechnen, daß die zugcführten Nahrungsstoffe nur einige Procente der angewandten Erdmasse absorptiv zu sättigen vermochten. Wenn demnach auch durch wiederholtes Begießen der Töpfe kleine Quantitäten der einmal absorbirten Düngsalze wieder in Lösung gelangten, mußten dieselben von den angrenzenden Erdzonen sofort attrahirt werden, und somit die Bodcnregion rings um den Ort der Localisirung, welche als mit Nährstoffen gesättigt zu betrachten war, eine relativ beschränkte sein. Nun ist aber schon durch Th. de Saussurc**) bekannt geworden, daß Dammerde (terrsau), welche durch wiederholtes Auskochcn mit Wasser eines Theils (1t Proc.) ihrer Nahrungsbestandthcile beraubt worden war, einen um ein Viertel geringeren Ernteertrag hervorgebracht hatte, als eine übrigens gleiche Menge derselben nicht beraubten Damm erde. Bestimmter noch haben neuerdings Naegeli und Zöller's Untersuchungen ***) ergeben, daß die vegetative Massenproduction eines absorptiv ganz gesättigten Torfpulvers in höherem Verhältniß von der Production des rohen Torfpulvers differirte, als diejenigen eines halb oder viertel gesättigten Torfpulvers. Bestand demnach eine Abhängigkeit der Wurzelverzweigung von der örtlich reicheren Gegenwart von Nähr stoffen, so mußte dieselbe in dem bezeichnetermaßen zubereiteten Boden zur Evidenz gelangen. Die Bertheilung der Düngstoffe in der rohen Erde war folgende: Cylinder I und VII: die Salzgemische sind homogen mit der rohen Erdmasse gemengt; - II und VIII: sie bilden eine sehr dünne Horizontalschicht am Boden des Cylinders; - III und IX: sie bilden eine solche in mittlerer Höhe des Ch- linders; *) Nach vr. E. Peters absorbirten IVO Grm einer Ackererde (Folgengut zu Tharand) aus 250 CC. einer ^-atomigen Chlorkaliumlösung 0,1841 Grm. Kali, dieselbe Erde geglüht 0,1258 Grm. **) 'I'üeocl. äs Laussnre, Reelieroiiss okimigues sur la Vegetation. 1804. S. 171. ***) Annalen der Chemie und Pharmacie Bd. 6XXI. Hest 3.