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217 dem ganzen Bodenraum sich verbreiten zu sehen, wird eben jenen absor- birenden Kräften der Ackererde verdankt, für deren physiologische Bedeu tung dieser Begctationsversuch ein neues Moment hinzufiigen konnte, und welche zugleich die Mengenverhältnisse der anzuwcndendcn Düngstofse zu der rohen Gesammterde vorschrieben. 2. Methode. Als Versuchspflanze diente badischer Mais; als Versuchsbodcn eine nicht absolut nahrungslosc, aber nahrungsarme thonige Erde. *) Diese wurde in cylindrische Glasgefäße eingefüllt, deren jedes eine Pflanze zu tragen bestimmt war und bei 27 Centimeter Höhe und !3 Centimeter Weite ein Lumen von 3 Litres Wasser besaß. Zwei Salzgemische, das eine stickstoffhaltig, das andere stickstofffrei, nach chemischen Aequivalenten bereitet, wurden in zwei parallelen Reihen (zu je 6 Glascylindern) in der rohen Erde, welche zuvor in einem Zicgelofen geglühet und gröblich gesiebt war, in verschiedener Weise localisirt. Die Zusammensetzung der beiden Salzgemische war folgende: Reihe (Cylinder I—VI). Stickstossfrei. 3 Aeq. phosphorsaurer Kalk, 1 - Bittersalz, I - Pottasche, 1 - kieselsaures Natron. Reihe S (Cylinder VII—XII). Stickstoffhaltig. I Aeq. phosphorsaures Kali, I - Kalksalpeter, I - schwefelsaures Ammoniak. Von dem stickstofffreien Salzgemisch wurden je 2,5 Grm., von dem stickstoffhaltigen je 3 Grm. mit ihrer 20—30fachen Menge roher Erde innig verrieben und, wie sogleich anzugeben, in den Cylindern vertheilt. Die Cylinder der Reihe V erhielten somit in den 2,5 Grm. stick stofffreier Salze, auf eine Masse von mehr als 3 Kilogr. geglühter roher Erde, 0,266 Grm. Kali und 0,627 Grm. Phosphorsäure. Die Cylinder der Reihe 6 erhielten in den 3 Grm. stickstoffhaltiger Salze 0,502 Grm. Kali, 0,755 Grm. Phosphorsänrc, 0,571 Grm. Salpeter säure und 0,180 Grm. Ammoniak. ) Untergrund des Gartens der Versuchsstation Chemnitz.