215 gen auf die Sproßbildung bestimmenv eingewirkt haben. Die Wärme ist allerdings von sehr bedeutendem Einfluß auf die Entwickelung der Wurzelsprossen im Allgemeinen. Ein Experiment Bouchardat's *) hat dies nachgewiesen. Ich habe mich jedoch vergeblich bemüht, in den Glascylindcrn, worin jene Pflanzen vegetirten und welche dunkel gehalten wurden, eine Coincidenz der Nebenwurzeln nach einer einheit lichen Richtungsachse an den vorzugsweise verzweigten Orthostichen auf zufinden, aus welcher das Vorhandensein vielleicht sehr feiner thermo- physiologischcn Wirkungen, bedingt durch die Schwankungen der Tempe ratur innerhalb der Flüssigkeitssäule, hätte erschlossen werden können. Die Nebenwurzeln einer und derselben Pflanze sind nach innen, außen, oben, unten entsprossen und ausgcstreckt, ohne erkennbare Ursache für das örtliche Vorherrschen der einen oder andern Richtung. Es ist eine constante Erfahrung, daß in tropfbar flüssigen Medien die Dimensionen und die Verzweigung der Wurzeln in Abhängigkeit stehen von dem Concentrationsgrade der Ernährungsflüssigkeit. Conccntrirtere Lösungen erzeugen in der Regel ein kurzes, gedrungenes, mit zahlreichen Nebenwurzeln versehenes Wurzelsystem; in verdünntcren Lösungen oder gar in reinem Wasser strecken sich die dünnen und arm verzweigten Wurzeln zu einer beträchtlicheren Länge hinab. Uebcrein- stimmend hiermit lehrt das Mikroskop, daß ein Gefäßbündel, welches oft mals fast schon im Bereiche der Wurzclhaube sich differenzirte, erst einen gewissen Ausbildungsgrad erlangt haben muß, bevor dasselbe, fern von dem Vegetationskegel der Wurzelspitze, Nebenwurzeln zu erzeugen vermag. Scheint somit die Entstehung von Nebenwurzeln mit der Ernäh rungsweise der Wurzel in causalem Zusammenhänge zu stehen, so ist die Frage von Bedeutung, ob die Erscheinung einer reichen Nebenwurzel bildung allgemein die Wirkung der durch die Vegetation der oberirdischen Pflanzenorgane mitbedingten Wurzelernährung sei, oder ob sich dieselbe local specificiren und auf einzelne Aeste des Wurzelsystems wo nicht be schränken, doch an einzelnen Wurzelästen vorzugsweise begünstigen lasse. Gewisse allbekannte Erscheinungen auf dem Felde und im Forste sprechen für das Letztere. Duhamel**) fand, daß die Seitenwurzeln *) öouekiaräat Reelierclies 8ur In Vegetation apxllguees ä I'sgrieub ture 1846. **) vubamel, kb^chuv äes arbrea livre I. ellax. 5. ^