202 und Schnath (Allgem. laue- und forstwirthschaftl. Zeitung. 1861.) ersichtlich. Znspector Schnath hat bei seinen in der Zuckerfabrik Martinitz in Böhmen ausgeführten Versuchen die Methode als vollständig unpractisch erfunden, da: 1. die Scheidung unvollständig ist, indem wohl die Eiweißstoffe, nicht aber die im Safte vorhandenen und bei der Verarbeitung sich bildenden Säuren abgeschieden werden; 2. Auch die Entfärbung durch Eisenoxydhydrat unvollständig ist, selbst bei Zusatz von 51 — 70 Proc. Eisenoxyd entfärbte sich der Saft nur bis zur weingelben Farbe; bei 6—8 Proc. sah er noch fast schwarz aus und roch und schmeckte noch nach Rübe; 3. der Zucker gypshaltig wird; will man den gypshaltigen Saft durch Knochenkohle reinigen, so verdirbt dieselbe sehr bald und die Kohle ist schwer wieder zu beleben; 4. der im Safte enthaltene Gyps die Verdampfung beeinträchtigte da er sich in Krusten fest an die Vacuumpfannen anlegt, welche schwer wieder abzulösen sind; 5. die Trennung des Saftes vom Eisenoxyde sehr schwierig ist, an fangs geht Eisenoxyd mit durch die Filter, später filtrirt der Saft zwar klar, aber langsamer, so daß durch die Einwirkung der Luft sich unkristallisirbarer Zucker bildet. Das Auswaschen des Eisen oxydes erfordert außerdem viel Wasser und Zeit. Schließlich mögen hierbei noch die von Anthon (Dingler's polyechn. Journal. 1861.) ausgeführten Versuche über die Entkalkung der Rüben säfte durch Kieselsäurehydrat und Thonerdehydrat erwähnt werden, welche zeigen, daß (aus Wasserglas niedergeschlagene) galatinöse Kieselsäure und Thonerdehydrat in hohem Grade die Fähigkeit haben, den Kalk aus dem Zuckerkalke niederzuschlagen. Von einer praktischen Anwendung dieser Materialien zur Entkalkung der Rübensäfte kann jedoch keine Rede sein, da die Herstellung, namentlich das vorherige Auswaschen derselben, viel zu umständlich sind. Anmerkung. Mittlerweile (nachdem vorliegender „Kurzer Bericht" be- reits abgeschlossen war) haben weitere Prüfungen des neuen Rousseau'schen Verfasrens (zu Salzmunde, ck. „Erster Bericht" rc. erstattet von Or. H. Grouven 1862) constatirt, daß in der That der Gyps eine» bedeutenden Theil der organi-