199 Die von Danglish in London und von Kleemann in Dresden. Danglish verwendet einen geschlossenen eisernen Apparat, in dem daS Mehl durch Knelarme oder Messer mit Wasser zusammengeknetet wird, das vorher, unter starkem Druck, mit Kohlensäure geschwängert war. Nach guter Verarbeitung des Teiges wird der Druck, welcher auch auf den Teig noch einwirkt, ermäßigt, die Kohlensäure dehnt sich aus, und da die plastische Beschaffenheit des Teiges ihr Entweichen hindert, so wird dieser dadurch gelockert. Zum Verbacken des Teiges hat Danglish einen besonderen Ofen construirt, dessen Boden aus be weglichen eisernen Platten bestehen, welche über zwei Räder laufend eine Kette ohne Ende bilden. Da der Teig zufolge des Anmachens mit kaltem Wasser, circa 25" kälter ist, als gewöhnlicher Brodteig, so dehnt er sich langsamer aus und verlangt eine vorsichtigere Erwärmung, da mit erst bei gehöriger Lockerung die Bildung der festen Kruste eintritt. Der Mehrgewinn an Brod bei dieser Methode läßt sich nach den An gaben von Graham und Heeren berechnen, denen zufolge durch die Gährung des Teiges ein Verlust von 0,7—2,1 Proc. des angewandten Mehles bedingt ist. Außerdem gewährt sie eine bedeutende Zeitersparniß. Größere Reinlichkeit, Sicherheit und Gleichförmigkeit in der Bereitung des Brodes empfehlen die Methode noch mehr. Endlich soll das so erzeugte Brod der Gesundheit besonders zuträglich sein. Bekanntlich ist schon früher oft auf den Verlust an Nährstoffen aufmerksam gemacht worden, welcher durch die Gährung des Brodteiges herbeigeführt wird und man hat empfohlen, die Kohlensäure im Teige ohne Gährung durch Zusatz von doppelt kohlensaurem Natron und Salz säure oder Weinsäure zu erzeugen, welches Verfahren an manchen Orten noch in Gebrauch ist. Horsford *) hat neuerdings anstatt der Säure die Anwendung von saurem phosphorsaurem Kalk empfohlen. Das Kleemann'sche Verfahren hat, soweit es bis jetzt bekannt ist, die größte Aehnlichkeil mit der von Mege-Monries neuerdings empfohlenen Methode. Das gemahlene Korn wird durch Beuteln in Feinmehl und Kleien geschieden und die letzteren einer Maceration mit Wasser unterworfen. Die Flüssigkeit wird sodann durch Ceutrifugal- maschiuen von den Kleien getrennt und einer besonderen (noch geheimen) Manipulation unterworfen, worauf dieselbe mit Sauerteig und der zur *) Jvnrn. sür prakt. Chemie. 1861. Seite 192.