195 bei stärkerer Destillation mit übergerisscn werden. Das Fuselöl des Hirsespiritus hatte im Gerüche große Aehnlichkeit nnt dem durch Aether aus der Hirse extrahirten Oele. Filtration des zu Brauntwein ver dünnten Spiritus durch ein Filter von Holzkohle und Sand entfernte zwar den unangenehmen Geruch, aber nicht den scharfen Geschmack. Es ist daher nothwendig, den rohen Hirsespiritus zu rectificiren. Bei einer von Moser in einem Pistorius'schen Apparate ausgeführten Recti- fikation wurde ein Destillat von 92,5" Ir. von angenehmem, dem Birn- ather ähnlichen Gerüche erzielt. Das vortheilhafteste Verfahren ist nun, zufolge jener Versuche, folgendes: Die Hirse wird (durch Mühlsteine) fein geschroten, das Schrot mehrere Stunden lang in kaltes Wasser eingeteigt und dabei oft nm- gerührt. Man läßt nun so lange Wafserdampf in die eingeteigte Masse strömen, bis alles Stärkemehl sich in Kleister umgewandelt hat, wobei die Fingerprobe maßgebend ist. Die Verkleisterung des Hirsemehls beginnt bei etwa 58° R., man muß die Masse jedoch stärker — bis 79° R. — erwärmen, weil die Wärme sich ungleich in dem Maisch bottich verbreitet. An Grüumalz ist ohngefähr so viel erforderlich, daß es t des Gemenges ausmacht. Die Wassermenge in der Maische betrug das 4) sacke der darin enthaltenen trocknen Substanzen. Die Maische darf nicht über 15 Proc. Saccharometer-Anzeige haben: sie wurde bei 1KH-° 11. (der geringen Menge halber) mit Bierhefe gestellt, und erfordert circa 7 Proc. Steigraum. Auf einen Centner Schrot ist daher 4 Eimer Maischraum erforderlich. Die Gährung erfolgt meistens unter Bildung einer Treberdecke, verläuft aber dabei lebhaft und normal. Die schein bare Attenuation betrug 0,1 — 1 Proc. bei 13 —14 Proc. Saccharom.- Anzeige, bei concentrirteren Maischen von 16—17 Proc. Sacch.-Anz. bis zu 2 — 3 Proc. Bei Verwendung von Hirsemehl (ohne Hülsen) erwies sich eine höhere Concentration der Maischen als zulässig. Eine Parallele zwischen Hirse und Mais, fällt nach Moser zu Ungunst der Hirse aus. Zwar erfordert die Maismaische, wie jede aus extractrcicherem Material dargestellte Maische, einen relativ größeren Maischraum, als eine aus extractärmeren Stoffen bereitete Maische von gleicher Saccharometeranzeige, dafür giebt aber, der Mais bei gleicher Concentration der Mengen mehr Spiritus, als die Hirse; 120) Maß Maismaische so viel wie 12 5) Maß Hirsemaische. Noch günstiger stellt sich der Mais dadurch, daß derselbe ein dickeres Einmaischen verträgt, 13*