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184 kaum 0,5—1 Grm. Wasser. Bei 15—25° beträgt bas durch dieselben Blätter verdunstete Wasser auch noch sehr wenig, etwa l—2 Grm. Sobald die Blätter aber weiter entwickelt sind, bedingt die Ber dunstung an den Blattslächen einen starken Zug des Wassers von den Wurzeln zu den Blättern hin. Zur Zeit, wo die Flächen der Oberseite der Blätter zusammen etwa 1000 Quadratcentimeter Ausdehnung haben, beträgt die Verdun stung bei 15°, 20°, 25° der Reihe nach etwa 100, 150, 200 Grm. Wasser, und zu dieser Zeit muß die Wurzel von einer auffangbaren Lösung umgeben sein. 4) Indem die Lösung aufgesogeu wird, stellt die Zcllenmembran den einzelnen Salzen einen verschiedenen Widerstand entgegen, den sal petersauren einen geringeren als den schwefelsauren, und eine conccntrir- tere Salzlösung wird schwieriger als eine verdünnte aufgesogen. 5) Der Erfolg der Thätigkeit der Endosmose wird durch den in die Wurzeln eindringenken Strom der sie umgebenden Lösung ganz um schlossen. Zn wässriger Lösung dringen die Salze also auch nicht durch endosmotische Vorgänge in die Wurzeln ein, die Ernährung der Pflanze fordert hier nichts weiter als eine aufsaugbare Lösung der Nährstoffe. 6) Umgekehrt kommen auch zur Zeit, wo die Pflanze alle zu ihrer weiteren Ausbildung nothwendigen Mineralsalze in ihrem Körper aus genommen hat, die Bestandtheile dieser Salze aus der Pflanze nicht auf dem Wege der Endosmose in reines Wasser zurück, wenn ihre Wurzeln zu Anfang der Blütheperiode mit destillirtem Wasser umgeben werden. Von 4 Grm. Salzen sind thatsächlich nur äußerst geringe Mengen in bas Wasser zurückgcgangen, und der Umstand, baß hierbei vorzugs weise kohlensaurer Kalk, wenig Kali und gar keine Schwefelsäure rück gängig wurden, beweist, daß die Zellenmembran auch in der entgegen gesetzten Richtung den einzelnen Salzen einen verschiedenen Widerstand entgegenstellt. Berücksichtigt man dabei, daß die Wurzelasche außer phos phorsaurer Kalk- und Talkcrde und phosphorsaurem Eisen noch Kalk- und Talkerde in anderer Form enthielt, daß die beiden ersteren Salze in Wasser keineswegs ganz unlöslich sind, daß der Wurzelsaft sauer ist und folglich von jenen Salzen noch mehr als Wasser löst, daß aus der durch Trocknen bei 05« getödleten Wurzel bloßes Wasser braune orga nische Substanz und Kali auszog, Substanzen, welche vorher aus ber lebenden Wurzel von einem großen Ouanrum reinen Wassers nicht auf-