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139 konnte, als die den Pflanzen als nothwendig zuzuschreibenden Salze durch anderweitige Versuche auf eine sehr geringe Anzahl beschränk! worden war, und ich muß hier daran erinnern, daß ich den Mais, den Hafer, die Gerste und den Roggen mil den fünf Salzen: kalisalpeier, Kalksalpeter, Bittersalz, phosphorsanres Kali und phosphorsaures Eisenoxyd, gezogen habe, so wie, daß sich aus einem von mir mit Kresse angestcUtcn Versuche (S. Ehem. Ccntralblatt. >861. S. 476) und aus den von Herrn Wolf mit Mais augestellten und weiter ausgedehnten Versuchen (Ehem. Eeniralblatt. 1861. S. 572) bereits ergeben hatte, daß im Widerspruche mit der Behauptung, die Chlorose der Pflanze, träte bei Mangel an Eisen in der Nährstofflksung ein, und lasse sich durch Zufügen von Eisenlösungen Heben, nicht das Eisen eS ist, sondern die in den zugefügten Eisensalzen enthaltene Saure, welche die Ursache derjenigen Art Chlorose von der hier die Rede ist, dadurch hebt, daß sich Eisenoxyd in die Zellenmembran der Wurzel niederschlägt und freie Säure in den Pflanzensaft geht, und so das Alkalischwerden der letzteren verhütet. Die Thalsacke, daß die Wurzeln der Pflanzen in Lösungen, welche salpetersaure Salze enthalten, eine alkalische Reaction Hervorbringen, ist, seitdem ich dieses Verhalten verfolgte, auch von Stohmann aufgefunden und im Märzhefte der (Annal. der Chem. u. PH. so wie in Henneberg's Journ. Januarheft für 1862) beschrieben. Stoh manns Beobachtungen stimmen mit den meinigen in diesem Puncte ganz überein, und seine Arbeit und die weinige ergänzen sich, obschon wir ganz unabhängig von einander arbeiteten. Meine Versuche für sich allein wurden zu dem Schluffe geführt haben, man müsse den Pflanzen neutrale Lösungen geben, aus Stohmanns Arbeit würde man den Schluß ziehen müssen, die Lösungen müßten sauer sein, während aus beiden zusammen sich ergiebt, daß die Lösungen sowohl neutral wie sauer sein können, daß der Experimentator aber continuirlich die allmälig eintrelenke Alkalität der Lösungen aufheben muß, sei dies durch Ent fernen der alten Lösungen, wie es von mir geschah, oder durch wieder holtes Neutralisircn der Alkalis mittels Säure, wie es Stohmann be werkstelligte. Die ganzen Differenzen zwischen meinen und Stohmanns 'Angaben liegen nur noch darin, daß Stohmann Kieselsäure, Natron und Ammo-