121 den schon jung von Raupen theilweise zerfressen und daher »üt den Lupinen aus allen Kästen wieder entfernt. Die Grasvegetation zeigte nur geringe Unterschiede, in den erwärmten Erden sah das Gras etwas vergilbt aus, es war länger, aber weniger steif, dagegen entwickelten sich die Maispflanzen in den erwärmten Erden sehr üppig, vorzugsweise in der mit Humus versetzten Erde. Bei der Vergleichung der Vege tation in den mit Humus versetzten Erden, gegenüber den humusärmeren stellte sich ein bedeutender Unterschied heraus; die in den humusreicheren Erden gewachsenen Pflanzen zeigten einen normalen Habitus, durch ihre sattgrüne Farbe, durch breite, steife Blätter zeichneten sie sich vor den in den humusärmeren Erden gewachsenen Pflanzen aus, die weniger sattgrün gefärbt waren und schmälere, schlaffere Blätter trugen. Die in humusarmer erwärmter Erde gezogenen Pflanzen zeigten namentlich ein bleiches, vergilbtes Aussehen. Die evidente Verschiedenartigkeit in dem Habitus der in den beiden nur in ihrem Humusgehalt verschiedenen Erdmischungen gewachsenen Pflanzen deutet auf die Wichtigkeit der im Boden enthaltenen organischen Stoffe für die Vegetation hin. Auffällig war mir, daß die Stengel der in den humusreicheren Erden wachsenden Maispflanzen an den unteren Jnternodien sich violettroth färbten, ja diese Färbung erstreckte sich bis auf die unteren Blattscheiden, während in den humusärmeren Erden die Pflanzen entweder ganz grün waren, oder doch nur einen kauni merklichen rothen Anflug des Stengels zeigten. Ich habe im vergangenen Sommer eine andere Reihe von Versuche» mit Maispflanzcn, welche in wässrigen Nährstofflösungen vegetirtcn, ausgeführt; bei diesen Pflanzen trat die Färbung des Stengels ebenfalls stets ein, sobald der Nährstofflösung eine lösliche Humusverbindung zugesetzt wurde. Ich schließe hieraus, daß es von den Pflanzen aufge nommene Humusstoffe waren, welche die Färbung bedingten. Die Maispflanze wäre hiernach im Stande, lösliche Humusverbindungen direct aufzunehmen. Bei meinem Abgänge von Tharand mußte der beschriebene Vege tationsversuch, nachdem er drei Monate gedauert hatte, unterbrochen werden. Die Pflanzen hatten bei-der Ernte ihren Lebenscyclus jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Wurzelreste wurden bei der Ernte so vollständig als irgend möglich aus den Erden entfernt und dem ober irdischen Pflanzentheile hinzugefügt; dann wurden die Erden und die geernteten Pflanzen analysirt. Da es sich bei der chemischen Unter-