120 angefüllt, welches durch eine unter den Kessel gestellte Spiritusflamme erhitzt wurde. Auch der Raum zwischen den beiden Kastenwandungen wurde mit Wasser gefüllt. Das durch die Erwärmung in dem Kessel specifisch leichter gewordene Wasser circulirte in dem Röhrensysteme unk erwärmte zunächst das die Röhren von außen umgebende Wasser, von dem die Wärme wiederum auf die Kastcnwände und die in dem Kasten befindliche Erde übertragen wurde. Das hierdurch wieder abgekühlte Wasser floß durch die entgegengesetzte Röhrenwandung in den Kessel zurück. Um einem Wärmeverlust durch die Ausstrahlung nach außen möglichst vorzubeugen, wurden die ZinkkLsten in etwas weitere Holzkästcn gestellt, und der Raum zwischen beiden mit schlechten Wärmeleitern ausgefüllt. In die Zinkkästen wurde noch ein mehrfach durchlöchertes Zinkblech als falscher Boden so eingelegt, daß zwischen diesem und der» eigentlichen Boden etwas Raum blieb, welcher mit der äußern Luft in Verbindung stand; hierdurch sollte die Luftcirculation in dem Erdboden be fördert werden. Die Erde der beiden anderen Kästen unterlag nur der Einwirkung der herrschenden Lufttemperatur. In die Mitte aller vier Kästen wurden Thermometer eingestellt, und es wurde die Erwärmung so regulirt, daß die Temperatur in den beiden erwärmten Erden 8—10 ° 0. höher war, als in den correspondirenden beiden anderen Kästen. Ich bemerke hierbei noch, daß eine constante Erhöhung der Bodentemperatur durch den -Zusatz von Humus nicht beobachtet werden konnte, wahrscheinlich würden genauere Instrumente (die von mir be nutzten Thermonieter zeigten nur halbe Grade an) diese Erhöhung der Bodenwärme nachgewiesen haben. Nachdem die Kästen so vorgerichtet waren, wurden in die Erden eine gleiche Anzahl junger Keimpflanzen von Lupinen, Raps, Hafer und Mais eingepflanzt, außerdem wurde in jeden Kasten als Untersaat noch eine bestimmte Menge Grassamen eingesäet. Alle Pflanzen gingen gut an, das Begießen erfolgte, so oft es nothwendig wurde, mit destillirtem Wasser. Während der Vegetationszeit zeigte es sich, daß die allerdings sehr bedeutende Steigerung der Bodentemperatur für einige Pflanzen unzuträglich war. Grade die Lupinenpflanzen, von denen man es am wenigsten hätte erwarten sollen, da sie ja aus einem wärmeren Lande stammen, gingen sammt und sonders in den erwärmten Erden bald wieder ein. Auch der Hafer entwickelte sich nicht normal, er zeigte namentlich eine große Schlaffheit des Stengels, die Rapspflanzen wur-