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kügelcken Begleiter sehr lebhafter chemischen Metamorphosen; sietragen den Charakter von UebergangSprvductcn, indem sic im späteren Stoffwechsel aufgehen. Niemals findet man sie in älteren stärkercichen Zellen, nie mals in den Centralpartiecn der Knolle, welcbe ausschließlich aus Stärke parenchym bestehen, dagegen zeigen die jugendlichsten Knollen die dunkelste Färbung, sowie nicht minder eine und dieselbe Knolle an ihrer dem An- hestestiele entgegengesetzten Begetationsspitze, d. h. an ihren jüngsten und lebensthätigsten Theilen, intensiv geröthet, nach dem Grunde zu abneh mend blasser erscheint. Ist hiernach die weiße Farbe der durch Entlaubung degenerirten Knollen als ein Merkmal des Reifezustandes zu betrachten; deuten ferner die Größe und die Zahlvcrhältnisse in den Keimungen dieser Knollen auf eine vorzeitige Ernährnngshemmung; so ist die Bezeichnung dieses Zu standes als Nothreise gerechtfertigt, insofern sich die das Reifen charak- terisirenden chemischen Umbildungen in der Knolle vollzogen haben, be vor die Aufnahme stofflicher Elemente von außen das normale Quantum erreicht hatte. Vorbehaltlich exacterer Untersuchungen des nächsten Som mers glaube ich ans Grund der Analysen jüngerer Knollen aussprechen zu dürfen, daß gegen die Reifezeit hin der Stärkegehalt der normalen Kartosselknolle zunimmt, der Proceutgchalt an Protein dagegen, welches vorzugsweise den jugendlichen Zellen zukommt und in den jüngeren, noch im Wachsen begriffenen Knollen relativ bedeutender ist, eine Abnahme erleidet. Auf dreien Parcellen unseres Gartens, unabhängig von dem vorliegenden Versuche, sind die Kartoffeln, statt am 3. Mai, am 29. Mai, bez. am 5. Juni gelegt, aber gleichzeitig am 25. September geerntet worden, hatten demnach, bei übrigens gleichen Berhältnissen, 25, bez. 32 Sommertagc weniger zur Entwickelung gehabt. Diese Knollen, welche bei der Ernte lebhaft geröthet waren, sind nach Herrn Siegert's Untersuchung übereinstimmend um 3 bis 4 Proe. stärkcmehlärmer, an Stickstoff dagegen etwas reicher (3,9 bis 3,2 Proe. Protein) als jene, deren Vegetation 147 Tage umfaßt hatte. Die Knollen, welche von der entlaubten Parcelle geerntet wurden, stimmen in der geringeren Menge Stärkemehls mit den jüngeren Knollen überein, bezüglich des Protein gehalts stehen sie sogar den letzteren nach. Die Ursache einer so energischen, durch die Entfernung der Luft organe hcrvorgernfenen Wirkung scheint sehr nahe zu liegen, sobald man von der Annahme ausgeht, daß die Ablagerung von Stärke und anderen Landw. Versuchs-Stat. IV. 7