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93 der Knollencultur um so mehr zu bezeichnen, als die Fortexistenz der Kartoffelpflanze durch die überdauernden Knospen der Rhizome hinläng lich gesichert ist. Methode der Entlaubung. Auf den beiden für diesen Ver such bestimmten Parcellen schnitt man noch vor der Blüthe (am 24. Zum) mit einem scharfen Messer von jedem Pflanzenstock drei bis vier aus gewachsene Blattfiedern, sammt ihren jungen Achselzweigen, vorsichtig ab. Diese Hinwegnahme betrug für die einmal und mäßig zu entlaubende Pareelle 4,78 Kilogr. frischen Laubes (777 Kilogr. per Hectare), für die wiederholt und stärker zu entlaubende Pareelle 3,67 Kilogr. (497 Kilogr. per Hectare). Am 13. Juli (Beginn der Blüthe) und am 9. August wurden den Pflanzen der letzteren Pareelle wiederholt bez. 33,42 Kil. und 35,50 Kil. entnommen und endlich am 17. August sämiutlichc Stöcke dieser Pareelle über dem Boden abgeschnitten. Das Lebendgewicht dieses vierten Schnittes betrug 39,92 Kil., und da bei der fünf Wochen nach demselben vorgenommencn Ernte theils die oberirdischen Stümpfe auf's Neue junge Achselsprosscn entfaltet hatten, theils einige frische Stengel aus der Erde emporgeschossen waren*), welche zusammen noch ein Frisch gewicht von 7,42 Kil. repräsentirten, so haben die Pflanzen dieser ent laubten Pareelle im Ganzen eine Laubmasse von 120 Kil. (— 19425 Kil. per Hectare — 215 Zollctr. per sächs. Acker) producirt, das heißt mehr als die doppelte Menge der übrigen Parcellen und überhaupt dessen, was ein gleichgroßer Flächenraum in normaler Entwickelung der Kartoffelpflanze producirt. Die Knollenernte fand am 26. September, 147 Tage nach der Aussaat, statt. Die hauptsächlichsten Resultate derselben bietet die fol gende Tabelle dar. Auf die Zahlen dieser Tabelle für frisches Laub ist ein absoluter Werth deshalb nicht zu legen, weil die Bestimmung der *) Um einen numerischen Ausdruck für die Wirkung zu gewinnen, welche verschiedene Behandlungsweisen aus das Verhältniß der oberirdischen zu den Knollenstengeln ausübt, wurden vor der Ernte auf allen 14 Parcellen des Gar tens, welche Kartoffeln trugen, die oberirdischen Büsche und an jedem Busche die Zahl der selbstständigen Schosse sorgfältig gezählt. Es ergab sich so, daß auf der entlaubten Pareelle von 210 Saatknollen im Durchschnitt jede 3,357 ober irdische Triebe gebildet hatte, während auf den übrigen 13 Parcellen das Maximum 3,142, das Minimum 2,507 und der Durchschnitt sämmtlicher 14 Parcellen 2,939 betrug.