89 12) Die fixen Alkalien verbinden sich wie das Ammoniak mit Humus, und diese Verbindungen oxydiren sich bei Gegenwart von Wasser leichter, als der Humus für sich allein. Die Verbindungen der Humussubstanzen mit Kalk und Talkerde sind in Wasser fast unlöslich und das Kalken der Felder muß daher de^i Einfluß ausüben, einerseits, daß der Humus ge bunden und dem Felde erhalten wird, andrerseits, daß besten Verbrennung zu Kohlensäure beschleunigt wird. Da das humussaure Ammoniak in Master löslich ist, mit Kalksalzlösungen sich umsetzt und humussauren Kalk bildet, so ergiebt sich hieraus ein fernerer Nutzen des Kalkens, Gypsens u. s. w. Neber den Zusammenhang der oberirdischen und unter irdischen Stengelorgane bei Knollengewächsen von vr. Friedrich Robbe (Chemnitz). Die Interpretation der Kartoffelkrankheit ist gegenwärtig, da wir durch Sperrschneider's schönen Beobachtungen in den Stand gesetzt sind, die Krankheit an jeder gesunden Knolle willkürlich hervorzurufen und experimentell zu behandeln, aus dem Stadium apriorischer Hypothesen und abenteuerlicher Vermuthuugen herausgetreten und hat eine positive Grund lage gewonnen. Und seit man weiß, daß der wohlcharakterisirte para sitische Fadenpilz (keronospora inlbstans) diese Krankheitserscheinuugen nicht bloß begleitet, sondern sie erzeugt, hat man auch begonnen, der Praxis mehr oder minder rationelle, d. h. der Natur und Lebens geschichte des Pilzes und der Kartosselpflanze entnommene Vorschriften zu ertheilen, in der Absicht, den lawinenartig vorschreitendcn Verheerungen dieser Krankheit einen Damm zu setzen. Offenbar haben diese Bestrebungen eine zweifache Richtung zu ver folgen: 1) den Pilz von den Kartoffelfeldern überhaupt fern zu halten; 2) die weitere Verbreitung des bereits eiugedrungenen zu verhüten. So wird die Thatsache, daß das Mycelium des Kartoffclpilzes inner halb der Knollen selbst überwintert, ein schätzbarer Fingerzeig, nur voll-