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88 1) daß das Ammoniak im Boden durch Flächenattraction von seiner freien Bewegung nach den Wurzeln hin ausgeschlossen ist; 2) daß als solches nur Milliontel in der Ackerkrume und schon in 6 Fuß Tiefe nicht einmal Spuren davon mehr angetroffen wurden; 3) daß die Verbrennlichkeit des Ammoniaks im Boden durch die Sal peterplantage und viele Versuche nun hinreichend festgestcllt ist. Für die Theorie der Düngung ist diese Frage von Wichtigkeit, denn wirkte das Ammoniak eigentlich nur als Salpetersäure erzeugender Stoff, so siele die ganze Theorie der Düngung in's Reich der Mineraldüngung. Es ließe sich daraus die Erfahrung, daß unausgesetztes Düngen mit stickstoffreichen Düngern, wie Guano, den Boden so sehr ausmcrgelt, er klären, insofern die continnirliche Salpetersäurebildung eine große Menge der im Boden vorhandenen Basen, namentlich das Kali, löslich machen muß, während der Guano selbst nur circa 3 Proc. Kali mit in den Boden bringt. Aus der Ammouiaktheorie läßt sich jene Erfahrung wohl kaum ableiten. 10) Unsere Untersuchungen über das Verhalten des Ammoniaks beim Auswaschen des Bodens mit Wasser zeigen ferner, die Angaben von Way, v. Licbig, Brnstlein, Henneberg und Stohmann be stätigend, daß die Kraft, mit der das Ammoniak und kohlensanre Ammo niak vom Boden gebunden ist, der Affinität des Wassers zum Ammoniak weicht, aus einem Boden, der mit Ammoniak gesättigt ist, zieht Wasser das Ammoniak wieder aus, indessen widerstehen die letzten Milliontel der Wirkung des Wassers hartnäckig. Da aber im Boden nur Milliontel Vorkommen, so scheint dieser Ammoniakgehalt von der freien Beweglich keit ausgeschlossen zu sein, überdies könnte solche nur bei ganz enormen Regengüssen eintreten. 11) Die fixen Alkalien, wie Kali, Natron, Kalk, welche nach den Untersuchungen Way's und v. Liebig's vom Boden auch, wie das Ammoniak, gebunden werden, bedingen eine Aendcrung der physikalischen Eigenschaften des Bodens, cs erfolgt eine Contraction desselben. Die Ursache derselben mag darin liegen, daß die Art und Weise, wie diese Körper vom Boden gebunden werden, der beim gasförmigen Ammoniak nicht ganz analog ist, die fixen Alkalien mögen zuerst durch Flächen attraction, wie jenes, gebunden werden, dann aber weiterhin chemisch auf den eisenhaltigen Thon wirken und amorphe Mineralien von der Zu sammensetzung des Glimmers, Paragonits entstehen machen.