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muß deshalb elfteren ignoriren und von den bei purer Strohfütterung stattfindenden Umsatzverhältnissen ausgehen, wenn man den Nähreffect eines Beifutters bestimmen will; ebenso ist aber auch der große Einfluß des Beifutters auf die Verdaulichkeit des Stroh's zu berücksichtigen. Diesen Forderungen wird Rechnung getragen durch die Berechnung des Total-Stoffumsatzes bei Strohnahrung, welcher mit Hilfe elementar-analy tischer Differcnzrechnung zwischen Stroh und Koth ermittelt wird. Abschnitte 12—20 enthalten die Stoffwcchselgleichungen, bei der Fütterung mit Rohrzucker, Traubenzucker, Stärke, Dextrin, Gummi, Wachs und Harz, Alkohol, Holzfaser und Pektin. Mancher wird be gierig sein, zu erfahren, wie sich G. die nöthigen Quantitäten Pektin verschafft hat. Nun — schwierig genug und theuer ist es ihm gewor den. Nachdem er sich vergeblich an mehrere berühmte chemische Fabriken gewandt hatte, mußte er sich selbst zur Darstellung entschließen. Als Rohmaterial verwendete er Zuckerrübenpreßlinge. Aus 63 Ctr. Rüben preßlingen wurden I6*/gPfd. Pektin erhalten,' die Darstellungskosten be trugen 319 Thlr., also nahezu pr. Pfd. 20 Thlr. Das Pektin wurde von den Ochsen sehr gern gefressen und bekam ihnen auch trefflich. Der 21. Abschnitt behandelt das Kochsalz. Nach den Prämissen glaubt G. schließen zu dürfen, daß der Salzzusatz zum Futter den Um satz des Muskelfleisches eher deprimirt als fördert, daß der directe Ein fluß des Kochsalzes auf die Verdauung wenigstens bei Strohfütterung ein verschwindender ist, daß die Harnsecretion durch dasselbe sehr erhöht wird, daß dieses Mehr aber fast nur aus Wasser besteht, daß die Wasser verdunstung durch Haut und Lungen nach Salzgenuß eine etwas ver stärktere wird, daß der Kochsalzgenuß nicht auf den Chlornatriumgehalt des Kothes, die Menge und den Wassergehalt desselben influirt, daß bei einem kochsalzarmen Futter bedeutend mehr Hippursäure in dem Harn vorkommt, als bei salzreichcn, und daß der Kochfalzgehalt des Blutes constant bleibt und unabhängig ist von der Kochsalzzufuhr in der Nahrung. Der Zusammenstellung der Schlußresultate ist der 22. Abschnitt ge widmet, deren wichtigste die folgenden sein dürften: 1. Bisher war die Lehre von der Assimilation und Fcttmetamor- phose der Kohlenhydrate hypothetisch und unklar, namentlich nahm man an, daß die Zuckcrarten direct in das Blut gelangten und dort verbrannk würden. Aus vorliegenden Versuchen ergiebt sich aber: Keiner der zu Len Versuchen benutzten stickstofffreien Nährstoffe geht unverändert in's Blut über, sondern sie werden in Form von Fettsäuren und Glyceriden, welche bei dem Verdauungsproceß entstehen, assimilirl. Die Umwandlung geht in Folge eines Gährungsprocesses vor sich, wobei der Nährstoff in einen sauerstoffarmen und in einen sauerstoffreichen Theil zerfällt; elfterer wird assimilirt, letzterer verläßt als Koblensüurcgas, Sumpfgas, Wasser-