82 /ach-Liltrarischrs. ^ Zweiter Bericht über die Arbeiten der agricnlturchemischen Bersuchs-Station des landw. Centrulvereins der Provinz Sachsen re. zu Salzmüude. Ausgearbeitet von I)r. H. Grouven. Berlin, 1864. Wigandt und Hempel. «Schluß.) Wie schon erwähnt stand Grouven bei Beginn seiner Versuche kein Respirationsapparat zur Verfügung, und er war dadurch gcnöthigt, die so schwierigen und complicirten, im 9. Abschnitt beschriebenen Hunger versuche durchzuführen, um überhaupt eine Grundlage für die Fettum satzberechnung zu gewinnen, ohne welche sich die neuen Fütterungsver- suchc des von G. so stark und mit Recht gegeißelten Fehlers der früher üblichen Vcrsuchsmethode schuldig gemacht hätten. Und diese mit einem so gewaltigen Aufwand von Arbeit, Mühe und Scharfsinn gewonnenen Momente konnten immerhin nur eine beschränkte Anwendung finden, nämlich nur bei Hungerrationen; auf Versuchsreihen mit Erhaltungs und Ansatzfuttcr mußte G. von vornherein verzichten, weil in diesen Fällen die Wärmeeinheiten nicht konstant bleiben und deshalb die Be rechnung des Fcttvcrlustcs, der Wafferpcrspiration und des Sauerstoff- consums ohne Ncspirationsapparat zur Unmöglicbkcit wird. Mit den vorliegende» Füttcrungsreibc» stehen die G.'scheu Respirationsvcrsuchc nur in sofern im Zusammenhang, als sic beweisen, daß der Stickstoffgehalt des Harns ein ganz brauchbares Maß für den Flcischumsatz ist, weil der Stickstoffverlust in den Pcrspirationsproducten sich als ein verschwindend kleiner erweist, und dann in so fern, als sic ein Urtheil über die abso lute Genauigkeit der G.'schen Bercchnungsmcthode gestatten. In letzterer Beziehung ergaben sich die aus den Hungcrversuchcn abgeleiteten Wärmc- zahlen als wahrscheinlich etwas zu groß, was natürlich auf die relativen Werthausdrücke ohne jeden Nachtheil ist. Durch diesen Zusammenhang allein dürfte auch die Einschaltung der Beschreibung des Salzmündner Respirationsapparatcs zwischen die Stoffwechselgleichungen beim Hunger und die Versuchsreihen zur Bestimmung des Nährwcrths des Strvbes motivirt erscheinen; mir will cs Vorkommen, als würde durch diese Ein schaltung die Ucbersicht des ganzen Versuchs etwas gestört. Da es jeden falls wünschenswcrth erscheint, daß noch mehrere Versuchs-Stationen in den Besitz von Respirationsapparaten kommen, so giebt G. eine Kosten berechnung eines solchen nach dem Salzmündner Vorbild: