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70 tator, die gewonnenen Pflanzen durch naturgetreue (nicht schematische) Abbildungen oder, da dies in der Regel unausführbar sein möchte, durch die dctaillirtest mögliche Beschreibung nach Gestalt, Farbe, Maß und Ge wicht sämmtlicher Organe der Controle des Lesers .objektiv zu unter breiten. Ist es dem Chemiker versagt, aus den Resultaten einer unge fähren qualitativen Analyse Schlüsse zu ziehen, die nur die voll ständige und quantitative Analyse gestatten könnte, fordern wir von ihm analytische Belege; so ist diese Zumuthung nicht minder streng an denjenigen zu stellen, welcher die vegetativen Reactionen einer Pflanze zur Grundlage von Schlüffen auf die oft komplexen und fernliegenden Ursachen derselben benutzt. Subjectivc Schätzungen in allgemeinen Aus drücken statt einer sachgemäßen Beschreibung find für die exakte Physiologie nicht verwerthbar. Zur Erzielung concurrenzfähiger Individuen ist es in erster Linie wesentlich, die Pflanzen, bis auf die abnorme Modifikation, daß ihr ge stimmtes Wurzelsystem stetig von fluchendem Wasser, welches Salz lösungen enthält, umspült wird, in allen übrigen Lebensbedingungen: Besonnung, Erwärmung, Luftwechsel u. dgl. soweit irgend thunlich den normalen Verhältnissen der Bodenpflanzen anzubequemen und die Me thode möglichst zu vereinfachen. Das Hellriegel'sche Verfahren, mit telst einer Art Eisenbahn seine Topfpflanzen, so oft es angemessen er scheint, mühelos aus dem Gewächshaus zu befördern und der. diätetischen Annehmlichkeit eines unumschränkten Luft- und Lichtbades genießen zu lassen, ist für die Wasserculturcn sehr empfchtenswcrth. Auch ein Vegc- tationshaus, das außer den beiden nach NO und bclcgcnen Stcin- Giebelwändcn ganz aus Eisen und Glas, mit bcidwendigcm (Sattel-) Glasdach, erbaut, den Strahlen der ausgehenden und scheidenden Sonne offen liegt, und an welchem der Mechanismus zur Hinwegnahme und Reposition sämmtlicher Seiten- und Dachfenster jederzeit eine beliebig ausgedehnte Lüftung (ohne Zugwind!) und eine freie (nicht durch Glastafcln geschwächte) Sonncnbelcuchtung zu geben gestattet, dürfte in dieser Richtung vollkommen Genügendes leisten. Die Größe der Versuchsgcfäße ist nicht ohne Einfluß auf die absolute Massenbildung der Pflanzen; wiewohl eine Steigerung der organischen Production einer Pflanze in höherem Maße die oberirdischen Organe, als die Wurzel zu treffen Pflegt, sofern nicht letztere, wie bei den „Wurzelgewächsen", ein Secretionsorgan für Rcservestoffe ist. Glas-