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61 Erde von Gehalt an Ll^Oz und b'ezOz Proc. Absorbir gefunden e Menge berechnet Differenz Deppoldshausen 15,86 0,2489 — — Hainberg 14,00 0,2105 0,2197 fl- 0,0092 Kleiner Hagen 12,00 0,1749 0,1883 fl- 0,0146 Ufer der Leine ..... 8,76 0,1704 0,1375 — 0,0329 Elliehausen 8,92 0,1383 0,1399 fl- 0,0016 Papenberg 8,44 0,1309 0,1325 fl- 0,0024 Lakenbreite 6,57 0,1098 0,1031 — 0,0067 Große Breite 3,22 0,0821 0,0505 — 0,0324 Rittmarshausen 4,83 0,0700 0,0758 fl- 0,0058 Obgleich bei zwei Erden sich eine bedeutende Differenz zeigt, so ist doch die nahe Beziehung, in der die absorbirte Menge zu dem Thonerde-und Eisenoxyd hydratgehalt der Erde steht, nicht zu verkennen und es liegt die Vermuthung nahe, daß jene beiden Substanzen die Hauptrolle bei der Absorption spielen. Bereits hat Liebig in dieser Beziehung gefunden, daß reines Thonerdehydrat kieselsaures Kali seiner Lösung in größter Menge entzieht: dasselbe absorbirte das Siebenfache von dem, was eine Ackererde, die ein sehr hohes Absorptionsvermögen hatte, aus dieser Lösung ausnahm." Rautenberg's Schlußfolgerung dazu heißt: „Durch die vorliegenden Versuche habe ich gezeigt, daß die Absorptionsfähig keit der Ackererde nicht von ihrem Thon-, Sand-, kohlensauren Kalk-, Humus- und Eisenoxydhydrat-Gehalt, auch nicht von dem Thonerdehydrat abhängen kann. Nur einer fand sich unter allen diesen Gemengtheilen der Erde, der ein sehr be deutendes Absorptionsvermögen sowohl für freies Ammoniak, als auch für ein Amoniaksalz besitzt, der Humus; aber der geringen Menge wegen, in der er mei stens in der Ackererde vorkömmt, kann auch seine Mitwirkung an der Absorption nur unbedeutend sein. Die übrigen Substanzen absorbiren zwar freie Alkalien aus wässerigen Lösungen, aber in weit geringerem Grade als die Ackererde; ihre Wirkung, die sie auf Salzlösungen ausüben, ist kaum bestimmbar. Ich habe ferner nachgewiesen, daß ein Gemenge jener Körper durchaus keine besonderen Absorptionswirkungen, die demselben als Ganzes zuzuschreiben sein würde, aus übt. Die Absorptionsfähigkeit eines solchen Gemenges setzt sich einfach aus der der einzelnen Bestandtheile zusammen, wodurch es wahrscheinlich geworden ist, daß auch das Gemenge der Ackererde, daß sie als Ganzes jene Wirkung nicht Hervorrufen kann. Bei den Versuchen mit den Bolusarten bin ich daraus aus die alte Ansicht von Wah zurückgeführt, daß die Absorptionserscheinung von der Gegenwart ge wisser wasserhaltiger Silicate abhängig sei. Ich zeigte, daß der Kaolin, arm an jenen Silicaten, sehr geringes, die gewöhnlichen Bolusarten dagegen, mit höherem Silicatgehalt, ein bedeutendes Absorptionsvermögen besitzen. Es gelang diese Eigenschaft bei den letzteren durch die Entfernung des Silicats faß ganz zu ver nichten, sie dagegen dem reinen Thon durch Jmprägniren mit einem ähnlichen Silicat in hohem Grade zu ertheilen, so daß es nunmehr nicht zweifelhaft sein kann, daß die Fähigkeit des Thons, das Ammoniak einer wässerigen Salmiak lösung zu entziehen, hauptsächlich durch die Gegenwart des Silicats bedingt ist. Ob durch eine chemische Wirkung oder durch eine Oberflächenanziehung oder durch beide Kräfte zusammen, darüber kann noch keine bestimmte Entscheidung getrosten werden; chemische sowohl als mechanische Einflüsse treten deutlich in der Um-