Wie ersichtlich zeigen sich ungemein große Vcrschiedcnbcitcn in Be zug auf die Quantitäten, welche die Samen an gasförmigem Wasser hygroskopisch aufzunekmcn im Stande sind. Es ergeben sich aus diesem die folgenden Schlüsse: 1) Die Gattung des Samens bat Einfluß auf die bpgroskopisch aufnclnnbarcn Wasscrmengc». 2) Die Wasseraufnahme findet in den ersten Stunden am raschesten statt, ist aber im Maximuni in fünf Tagen beendet. 3) Die Hulsenfrüchtc scheinen die größten Mengen an hygroskopischem Wasser aufzunchmcn im Stande zu sein; ferner der Klecsamc, Oelrettig, Mohn und die Zuckerrübe: dieselben aber erreichen nur bei Oelrettig allein das Doppelte des Wassers, das sic schon im lufttrockenen Zustande enthalten. Es wurde nun versucht, ob das hygroskopisch aufnebmbare Wasser im Stande ist, unter sonst dem Keimen günstigen Verhältnissen den Kei- mungsproccß cinzulcitcn. Es gelangte keiner der genannten Samen zum Keimen. Demnach kann: 4) durch gasförmiges Wasser kein Same zum Keimen gebracht werden. Ob überhaupt das gasförmige Wasser den Keimungsproceß nicht veran lassen kann, oder ob nur die zu geringe Menge des auf diese Art auf- gcnommencn Wassers hiervon Ursache ist, läßt sich aus diesem Versuche nicht entscheiden. 3. Wasscrfasscndc Krafl der Samen. Um zu bestimmen, welche Mengen von tropfbar flüssigem Wasser die verschiedenen Samen cndosmotisch aufzunchmcn im Stande sind, wurden bestimmte Quantitäten der verschiedenen lufttrockenen Samen mit bekanntem Wassergehalt (Tab. 4.) in Uhrgläscrn mit Wasser bedeckt, stehen gelassen und von 24 zu 24 Stunden gewogen. Uni die Fcbler, wegen etwa dem Samen äußerlich anhängendcn Wassers möglichst zu umgehen, oder doch, wenn dies auch nicht vollkommen möglich, diese auf eine möglichst gleiche Größe zurückzuführen bei allen Samen, wurde immer der aus dem Wasser genommene Same auf Fließpapier genau 15 Mi nuten liegen gelassen. Die Resultate sind in der folgenden Tabelle zu sammengestellt .