38 VI. Bemerkungen zu den von Prof. Knop vorge schlagenen Düngungsversuchen Bon Prof. vr. S. Wolff. Bei der Begründung der Wandcrvcrsammlung deutscher Agricultur- chemiker re. beabsichtigte man damit Besprechungen zu veranlassen über pas sende gemeinschaftlich zu befolgende Methoden der agriculturchemischen Analyse und über solche Düngungs- und Fütterungsversuche, welche zu nächst ein praktisches Interesse gewähren und für welche mau daher auch die Beihülfe der Landwirthe zu gewinnen hoffen konnte. Alle rein wissenschaftlichen, der exacten Naturforschung angehörenden Versuche und Untersuchungen sollten dem Belieben jedes einzelnen Agriculturchemikers anheimgestellt werden. Wenn auch z. B. bei den Düngungsversuchen nach allen Richtungen hin natürlich die größtmögliche Genauigkeit ange- strebt werden muß, so darf man doch, meiner Ansicht nach, nicht gar zu große Anforderungen stellen; man muß aber den in der Praxis bestehenden Verhältnissen sich möglichst nahe anschließcn und zunächst praktisch wichtige Fragen durch die anzustcllcndcn Versuchsreihen zu lösen sich bemükcn. Man sollte daber auch, wie ich meine, zunächst auf Feld versuche sich beschränken und diese wo möglich in einen« nicht gar zu kleinen Maßstabe anstelle»; kleinere .Nisten und Topfvcrsucbc sind nur in Gewächshäusern vor allen störenden Einflüssen zu bewahren und lassen sich nur selten «nit der Praxis in direkte Verbindung bringen. Aus diese» Gründen halte ich zunächst die von Knop und von Stohmanu vorgcschlagenen Versuche für geeignet, welchen letzteren die von Bretschneidcr projcctirtcn sich anschließen. Bezüglich des von Knop entworfenen Vcrsuchsplancs bemerke ich; 1. Da alljährlich dieselbe Düngung wiederholt werden soll, so möchten die jedesmaligen Mengenverhältnisse nicht zu hoch zu nehmen sein. 2. Das käufliche Kalksupcrphosphat ist von sehr verschiedener Beschaffen heit; ich möchte daher Vorschlägen, dasselbe auf jeder Versuchs-Station nach gleicher Methode zu bereiten und zwar auf chic Weise, daß man fcin- gcpulvertc Knochenasche oder in Ermangelung derselben Baker-Guano mit der Hälfte des Gewichtes an englischer Schwefelsäure aufschließt und sodann den Gcsammtgchalr des Präparats an Phosphorsäure in Rech nung zieht. 3. Ich schließe mich den Bemerkungen von Peters an, daß wo möglich zunächst Versuche mit den einzelnen Nährstoffen ldic bekann ten 6 und dann noch ein Versuch mit Ammoniak) auszuführen sein