466 waren, auch die Ursache sein, daß die Pflanzen in solchen Lösungen wirk lich nicht fortkamen. 2. Es schien uns am nächsten zu liegen, von der Anwendung der Salpetersäure zu der nitrirter Säuren überzugehcn. Wir gestehen, daß wir von diesen Körpern einen besonderen Erfolg erwarteten. Die betreffenden Lösungen waren ganz wie die zusammengesetzt, mit welchen wir beim Mais früher die besten Resultate erzielt hatten, nur, daß bei diesen Versuchen nitrobenzoesaures Kali und pikrinsaures Kali statt des Kalisalpeters angewandt wurden. In solchen Lösungen starben Gräser und Buchweizen bald ab. 3. Von den Amidosäuren wurde die Amidobenzoesäure ähnlich wie die Nitrobenzoesäure angewandt. Die Pflanzen starben bei dieser Ration ab. — Diese Versuche haben wir schon vor zwei Jahren gemacht. Im Verlauf dieses Sommers haben wir nun noch folgende Körper geprüft, welche in Lösungen, die nach der in dieser Zeitschrift Bd. VII. S. 103 für Periode VIII. gegebenen Vorschrift construirt waren, angewandt wurden. Zum Theil wurde nämlich eben diese salpetersäurehaltige Lösung mit einem Zusatz von etwas phosphorsaurem Eisen und Zusatz des zu prüfenden Alkaloids genommen, zum Theil aber eine andere Lösung, in welcher statt des salpetersauren Kalks Chlorcalcium und statt des salpeter sauren Kali's phosphorsaures Kali entsprechend mehr angewandt wurden. Zu solchen salpetersäurefreien Lösungen setzten wir nun: 4. Morphin, Chinin, Cinchonin, Caffein und Tbio- sinamin, die vier elfteren waren durch wenige Tropfen Salzsäure in Wasser löslicher gemacht. Wie es scheint vermag keiner dieser Körper allein in dem Maße wie Salpetersäure der Pflanze den Slickstoffbedars zu liefern. Alle Pflanzen blieben klein, und verhielten sicb meist ebenso, wie wenn man sie in dcstillirtem Wasser vcgetiren läßt. Von den Alka loiden schien Caffein positiv schädlich zu sein. Bemerkenswert- allein verhielt sich das Thiosinamin, das man wie einen Harnstoff ansehen kann, in welchem Wasserstoff durch ländere Radicalc ersetzt ist, nämlich Dieser Körper ist für Gräser und Buchweizen ein wahrhaftes Gift und bei mehrfach wiederholten Versuchen starben beiderlei Gewächse jedes mal binnen 2 bis 3 Tagen in diesen Lösungen ab.