446 in dem Gehalte an einzelnen Stoffen hervorgerufen werden, als diejeni gen, welche die verschiedene Natur der Unterlage, aus dem die Flechte ihre Nahrung zieht, zu bedingen vermag. Ein Thonerdegehalt fand sich in allen den hier genannten Flechten und wir zweifeln nicht daran, daß dieser Gehalt zum Theil zu den wirk lichen Mineralbestandtheilen der Flechte gezählt werden muß, wodurch letztere sich in dieser Beziehung den Lykopodiaceen anschließen. Es folgt diese Ansicht als Schluß aus der Thatsache, daß die Gyrophoren sich-in den festen Quarzporphyr cinfressen. Bei der auf Pappelrinde gewachse nen Ramalina, welche die Thonerde schwerlich aus der Unterlage hat aufnehmen können, mag zuerst der Thon als Staub von der Chaussee in den Thallus eingedrungcn sein, allein da die Oxalsäure ein im Be reich der Flechten so sehr verbreitetes Lösungsmittel ist und eben diese Säure gerade Thonerde und Eisenoxyd gut löst, so bleibt vom Stand punkte des Chcinikcrs nicht das mindeste Bedenken gegen diese Annahme. Der Grund, daß die Flechten abweichend von allen übrigen Gebilden der Pflanzenwelt so ausdauernd konstante Farben haben, mag eben darin seinen Grund haben, daß die Oxydationsproducte der Flechtensäuren, welche die Ursache der Flechtenfärbungen sind, mit Eisenoxyd und Thon erde zu einem förmlichen Lack verbunden werden. 6. Einiges über die in den hier erwähnten Sperren enthaltenen Flechtensäuren. Aether zieht aus der Ovroxbors xustmlsts vom Bchldenstein eine vollkommen weiße Säure, nebst etwas gelben Harz aus. Die Säure hat ganz die von Stenhouse angegebenen Eigenschaften der Gyro- phorsäure. Aus der UsrmsUs oousxsrss. erhielt ich auf demselben Wege eine Säure in schwefelgelben Krystallen. Sie hat alle die Reactionen der Säure, die ich vor 23 Jahren aus der Usnos Löricks u. a. Flechten darstclltc und Usninsäure nannte. Ich will hierbei daran erinnern, daß ich schon damals eine größere Anzahl von Flechten aufgezählt habe, in welchen diese Säure enthalten ist, und daß ich als solche im Allge meinen diejenigen Flechten bezeichnet habe, welche eine gewisse schwefel gelbe Färbung zeigen. Seit der Zeit hat Strecker die Vulpinsäure dargcsteüt und Stein aus der gelben Wandflechte von den Felsen der