Die landwirtschaftlichen Versuchsstationen

• Bandzählung: 7.1865
• Erscheinungsdatum: 1865
• Sprache: Deutsch
• Signatur: Mag:A200
• Vorlage: Universitätsbibliothek Chemnitz
• Digitalisat: Universitätsbibliothek Chemnitz
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id429211511-186500004
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id429211511-18650000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-429211511-18650000
• Sammlungen: LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
• Sammlungen: Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

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• Strukturtyp: Ausgabe

• Titel: Arbeiten aus dem Laboratorio der Versuchs-Station zu Möckern
• Autor: Knop, W.
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Artikel

443 Pflanze gehörig ansehen und somit erscheint ein Organ von 61 Proc. Mineralbestandtheilen im Pflanzenreich gewiß ganz eigenthümlich. Ein entfernter Vergleich läßt sich nur mit dem Knochengewebe des Thierrcichs anstellen, in welchem sich nach und nach bis 70 Proc. an kohlensaurem und phosphorsaurcm Kalk nebst einigen anderen Mineralbestandtheilen Niederschlagen, während sich in den Krustenflechtcn gleichfalls eine große Menge Salze von mineralischer Basis anhäuft. Von diesen Basen scheint der Kalk zumeist an Oxalsäure gebunden zu sein, die den einzel nen Flechtenspecien eigenthümlichcn Säuren dagegen bleiben größtentheils als freie Säuren in ihrem Gewebe abgelagert, denn sie lassen sich sämmt- lich durch Aether oder absoluten Alkohol in dieser Form ausziehen. Der hohe Aschengehalt des läollou soruxosns giebt Veranlassung zu einer ganz eigenthümlichcn Erscheinung, welche beim Glühen des Ge wächses auf dem Platinbleche beobachtet wird und ausweist, daß die Mineralbestandtheile sich in allen Organen der Flechte und nicht bloß in der Unterlage einer Krustenflechte so reichlich vorfinden. Erhitzt man die Flechte nämlich nach und nach bis zur Zerstörung alles Organischen, so bleibt auf dem Platinbleche eine ganz vollständige Pseudomorphose der ganzen Flechte und aller ihrer Theile, selbst der Fruchtbehälter nebst deren Rändern. Dazu kommt, daß die grauröthliche Asche, wenn sie etwas Kohle beigemengt behält, einen graubläulichen Ton annimmt, in welchem Falle dann die geglühte Flechte fast genau die Färbung der natürlichen annimmt und derselben täuschend ähnlich sieht, so lange man diese aus Asche gebildete Pseudomorphose der Flechte nicht berührt. Die übrigen Flechten von klein- bis großblättrigem Blastem zeigen bezüglich ihrer Asche keine besondere Abweichung von höher organisirten Pflanzen, nur, scheint es, kann der Phosphorsäuregehalt auch sehr nied rig sein, wie bei auf Stein gewachsener karmolla paiiotina, bei den großblättrigen Flechten aber ist der Gehalt an Phosphorsäure ebenso hoch, wie bei Phanerogamen. Die Uarmella oonsxerss. hat nach der oben aufgeführten Zahl 16 Proc. Asche. Dieses Quantum ist auch beträchtlich, allein wir über zeugten uns bei dieser Flechte, daß sie es nicht zuläßt, alle äußerlich ihr anhängenden Minerale zu entfernen, ihre Unterseite ist so dicht filzig und in dieselbe find kleine Körner, auf denen sie geruht hat, so fest einge wachsen, daß solche von außen mechanisch eingedrungenen Körper weder durch Bürsten noch durch Waschen von der Flechte entfernt werden können.