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439 22,80 oxalsauren Kalk 20,72 übrige Mineralbestandtheile 56,48 organische Bestandtheile 100,00 Daß die Oxalsäure nickt mehr zu den im Organismus der Flechte thätigen Bestandtheilen gehört, folgt aus dem Umstande, daß sie als oralsaurer Kalk, also als ein Teeret, oder Zersetzungsproduct anderer Stoffe, in der Flechte enthalten ist. Von welchen Stoffen diese Säure abstammt, ist nicht zweifelhaft. Denn die seit 1840 über die Flechten ausgeführten Untersuchungen haben gelehrt, daß diese Gewächse, außer an Basen gebundenen eigcn- thümlichen Säuren und Zersetzungsproducten der letzteren, ein Quantum durch Aether oder Alkohol ausziehbarer freier Säure von hohem Atom gewicht enthalten. Manche dieser Säuren find eben so constituirt, daß sie in Kohlensäure oder Oxalsäure und eine zweite nicht flüchtige orga nische Säure leicht zerfallen und es ist auch noch länger bekannt, daß der oxalsaure Kalk in vielen Flechten fertig gebildet enthalten ist. Die oben für die organische Substanz der eßbaren Flechte berechnete Zusam mensetzung bezieht sich also auch, wie die Analysen ganzer Pflanzenor gane überbaupt, nicht auf eine einfache Substanz. Es ist von Interesse noch zu bemerken, daß der ganze Kalkgehält der eßbaren Flechte an Oxalsäure gebunden ist; denn während die directe Analyse 10,29 Proc. Kalk ausweist, ergiebt die Rechnung, daß in den gleichfalls gefundenen 22,8 Proc. oxalsauren Kalk 9,97 Proc. Kalk ent halten sein müssen. Die Differenz dieser beiden Zahlen ist von keinem Belang. Eben diese Einlagerung von oxalsaurem Kalk vermehrt so sehr die Salze von mineralischer Basis in der Flechte, daß, wenn man auch die 15 Proc. in Salzsäure unlöslichen Rückstands von der Summe der Mineralbestandtheile noch abzicht, der Rest immer noch bedeutend bleibt. Es erklären sich aus diesem Auftreten der Oxalsäure im Körper der Flechte die geringen Gehalte desselben an Schwefelsäure und Phosphor säure, vielleicht gehören diese letzteren nur noch Len Gonidien an, wäh rend die Basen, welche in den übrigen corticalen Schichten der Flechte enthalten sind, nach und nach von der Oxalsäure gebunden wurden. Diese Säure hat die Phosphorsäure und Schwefelsäure der von der