432 Mittheilungen aus dem chem. Labor, der landw. Akademie zu Ung. Altenburg. Von Professor vr. Mosel. I. Ueber die Zusammensetzung des Moharheues. Der Mohär (8otario xormoujoa) hat in hiesiger Gegend bei der Unausführbarkeit des Kleebaues und den unsicheren und geringeren Er trägen der Grasschläge eine besondere Bedeutung als Futterpflanze, näm lich als Heu für den Winter. Im grünen Zustande frißt ihn das Meh nicht gern, daher er als Grünfurter gar nicht und als Weide nur für Schafe benutzt werden kann. Auch im trockenen Zustande nimmt ihn das Vieh um so lieber an, je stärker die Pflanzen entwickelt sind, daher man ihn jetzt regelmäßig erst dann abmacht, wenn die Rispen zum Vor schein kommen. Das Heu findet insbesondere als Pferde- und Schaf- sutter Verwendung. Die Pflanze beansprucht zum Keimen, sowie zur weiteren Entwicklung viel Wärme und hält auch in trockenen Sommern ganz gut aus, woraus sich eben ihr Werth für unsere regenarme Ge gend erklärt. Was die Erträge an Moharheu anbetrifft, so stellen sich dieselben im zehnjährigen Durchschnitt aus 30 metrische Centner vom Hectare, in einzelnen Lagen werden aber auch 50 Centner in ganz trock nen Jahren erzielt und sinV als Maximum selbst schon 75 Centner ge erntet worden. Man baut hier die Pflanze, wenn thunlich, in den fri schen Dünger; indeß trifft man sic häufiger in der dritten Tracht, wo sie gewöhnlich nach Weizen oder Hafer und vom Mais eingeschattet ist und zwar zumeist aus dem Grunde, weil man die Beobachtung macht, daß die Elarer-Arten, welche dem Mais sehr zusetzen, den mit Mohär bestellten Feldern fern bleiben. Das zur Untersuckmng genommene Heu wurde im Jahr 1864 auf den Feldern der hiesigen Lehranstalt geerntet; die Ernte entsprach dem vorgcdachten Durchschnitte und wurde aus nicht frisch gedüngtem Boden erzielt. Die Pflanzen waren bereits weit entwickelt (zum Tbeil der Blüthe nahe); das Heu war gut eingebracht und ebenso erhalten. Obwohl ich dasselbe vor der Untersuchung möglichst zu reinigen suchte, so blieb noch