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401 such« zur Bestimmung de« Ammoniak- und Salpetersäure-Gehaltes des Regen wassers und des Schnee's; ä) Versuche über die düngenden Wirkungen der Knochenmehl-Präparate. II. Nur eine Station (Salzmünde) besitzt einen zur Prüfung der Re- spirations - und Perspirations-Producte dienenden Apparat und hat in Folge des sen auch nur diese Station mit physiologischen Fütterungs-Versuchen im eigent lichen Sinne des Wortes sich beschäftigt. — Experimente mit Thieren sind je doch auch in Schmiegel und Eldena gemacht und sollen 1865 fortgesetzt wer den, nämlich in Eldena Versuche über und mit Trichinen, desgleichen über Paarung und dergl., in Schmiegel u. A. ebenfalls Versuche über die Tri- chinen-Krankheit der Schweine (mit besonderer Rücksicht auf das Verhalten der Trichinen bei der üblichen Zubereitung des Schweinefleisches in der Küche). III. Streng fach wissenschaftliche Arbeiten, welche wohl nur den Chemi ker inleressiren, sind verhällnißmäßig wenige, sei es pro 1864 unternommen, sei es pro 1865 beabsichtigt. Dahin gehören z.B. Untersuchungen über eine neue Methode der Stickstofsbestlmmung (Proskau und Waldau), über die Wirkungen des Ozon« (Proskau), über den Weizenkleber (Waldau). IV. Eine Reihe von gemeinsamen Versuchen steht pro 1865 für alle Stationen bevor, wenn und soweit die von der letzten Wanderversammlung der Agricultur-Chemiker in Göttingen vorgeschlagenen Versuche (worunter na mentlich auch Schaf- und Schweinefütterungsversuche) in Angriff genommen werden. Die Station Schmiegel hat damit schon 1864 begonnen. V. Die große Mehrzahl der überwiegend wissenschaftlichen Versuche der Stationen bezieht sich auf das Leben der Pflanze, die Vegetations gesetze und den Ernährnngsproceß im Allgemeinen oder die Einwirkung einzel ner Factoren daraus und zwar theils ebenfalls mehr im Allgemeinen, theils bei einzelnen Pflanzenarten (z. B. Mais, Bohnen, Klee u. s. w.), demnächst wird dem Boden, seinen chemischen und Physikalischen Eigenschaften, insbesondere zur Auf klärung der Absorptionsfähigkeit desselben, vorzugsweise Aufmerksamkeit geschenkt. VI. Damit im Zusammenhänge steht die überwiegend praktische LHLligkeit, welche an säst allen Stationen durch eine Reihe von verschiedenen Dünge- und Feldanbau-, resp. Acclimatisationsversuchen, sowie von Analysen einzelner Erden, vornämlich Mergel- und von Düngerarten, von Futtermitteln, Drain- und anderem Wasser rc. hervortritt. — In letz terer Beziehung stehen der Natur der Sache nach die akademischen Stationen den anderen nach, da ihre Lehrausgabe ihnen dazu wenig Zeit übrig läßt. VII. Bei verschiedenen Stationen lassen die Chemiker cs sich angelegen sein, durch Vorträge in Vereinen und Besichtigung von Wirthschaften, wobei nützliche Winke gegeben werden, zu wirken. VIII. Bei der Akademie Waldau haben die dem Versuchswesen gewidmeten Flächen einen so großen Umfang (33 Morgen), daß auf dem Versuchsselde eine eigene Versuchs-Wirthfchast errichtet, welche eine kleine Fleisch-Schafheerde von 85 bis 100 Stück (Kreuzungsproducte aus dem Southdown - und Leicesterschaf, dein Merino- urtd preußischen Landschaf) unterhält und Pflegt, außerdem aber das Bild eines Betriebes nach belgischer Art darstellen soll. Im Einzelnen verdienen eine besondere Erwähnung (soweit ihrer nicht schon im Vorstehenden aä I bis VIII. der Versuche gedacht ist): V. In Eldena. Versuche über das Keimen der Samen in verschiedener Tiefe (1865). Versuche über den Einfluß verschiedener Chemikalien auf die Kartoffel und ihre Krankheit (1865). Versuche mit Acclimatisation von Pflanzen und über Samenwechsel gleich zeitig in Eldena und Ungarisch-Altenburg (1865). L. In Proskau. Untersuchung der Böden Schlesiens, welche behufs der Grundsteuer-Regulirung als Musterstüüe bezeichnet wurden.