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397 Zn „Beiträge zur Begründung einer rationellen Fütterung der Wiederkäuer" sagt Henneberg S. 324: „Durch die Differenz zwischen Einnahme im Futter und Ausgabe im Kolk läßt sich die Quantität der Futterbestandtheile bestimmen, welche mindestens in den Kreislauf ein- getrcten, mit andern Worten, zur Ausnutzung gelangt, verdaut sind. Mindestens, da auch der Koth nachweislich einige Substanzen ent hält, welche entweder, wie die Harnbestandtheile sämmtlich, direct jenem Kreisläufe entstammen (die Ueberreste der Galle und anderer Sccrete) oder aber von den festen Gebilden des Körpers abgcstvßen sind (Epithelien des Darms). Man rechnet somit zu Ungunsten der Futterstoffe, sobald man alle Bestandtheile des Kothcs als unverdaute Speisereste betrachtet, und ist vollständig dagegen gesichert, den Nährstoffgehalt des Futters zu überschätzen, wenn die Quantität der nach dieser Auffaffungsweise ver dauten Stoffe als Maß angelegt wird." Wir stellen uns auf den von dem genannten Forscher eingenom menen, praktisch unzweifelhaft richtigen Standpunkt und berechnen aus der Differenz: Füller minus Koth in nachstehender Tabelle die Mengen der vom Futter mindestens verdauten und in den Blutkreislauf überge gangenen Hauptnährstoffe. Don je 100 Theilen der im Futter verzehrten Nährstoffe wurden verdaut und gingen in den Blutkreislauf über , . . , ^ Stickstofffreie Trockensubst, bei Hammel Nr. I. Eiweißstoffe Holzfaser Extractstofse in Summa. Proc. Proc. Proc. Proc. Periode I. Hcufuttcr . . 56,0 54,0 53,1 52,8 Periode II. Roggenstroh 26,8 50,9 37,4 42,5 Periode III. Brühhäcksel 23,6 46,8 31,0 37,4 Periode IV. Siedestroh . . 27,1 51,3 39,0 43,0 Periode V. Rüben u. Stroh 46,2 45,4 71,6 61,0 bei Hammel Nr. 2. Periode I. Heufutter . . 56,6 57,7 52,9 53,6 Periode II. Roggenstroh 21,0 50,0 37,9 41,6 Periode III. Brühhäckiel 21,1 47,9 32.5 38,4 Periode IV. Siedestroh . . Periode V. a. Stroh mit we 28,6 49,1 35.3 40,6 niger Lupinen . Periode V. d. Slroh mit mehr 67,6 50,8 44,8 48,3 Lupinen . . 80,2 51,8 49,9 54,3 Die kleine Tabelle liefert den Beweis, daß, wie schon aus den vie len Analysen des Brühhäcksel zu schließen war, der Nährstoff des Strohs durch die Selbsterhitzung nicht erhöht, und daß kein einziger Nährstoff in demselben verdaulicher geworden ist; ja cs scheint sogar, als ob der Laadw. Versuchs-Stat. VII. 18SL. 26