384 Einschluß von drei bereits halb erwachsen gewesenen Nüßchen, verdorrt, das höchste (belassene) Blättchen erbleicht. Die Pflanze hat sich nach der Entlaubung gar nicht weiter entwickelt und wurde nach drei Wochen als todt entfernt. Versuch 2, Am 20. Juni wurde eine andere kräftigere Pflanze von 52 Cm. Höhe wie vorige behandelt. Bei dieser entwickelte sich in der tiefsten Blattachsel ein kleiner Sproß; die ihres Blattes beraubten Frucht zweige verdorrten; die beiden höchsten Blüthenzweige, deren Blättchen ver schont worden und grün blieben, trugen am 8. Juli noch frische Blüthen. Am 22. Juli sind sämmtliche Wurzeln gelbbräunlich und schlaff, neue haben sich auch hier bis zum Ende der Vegetation kaum gebildet. Den noch ist in der Achsel des dritten Blattes ein weiterer Sproß von 2 Dm. Länge entstanden, der bereits Blüthenknospen trägt; auch hat die Haupt achse sich etwas gestreckt und zwei neue Blätter erzeugt, die Blüthen aber sind bis auf je ein gesundes grünreifes Nüßchen in zweien Trauben sämmtlich verdorrt. Am 2. September ist die Hauptachse bis zum drit ten Jnternodium herab, (in dessen Blattachsel oben erwähnter Sproß) abgestorben *); die Früchtchen nothreif. Der Sproß im ersten Blattwinkel ist 1 Dm. lang, sehr zart (1 Mm.) hat 5 dürftige Jnternodien, zwei kleine Blüthentrauben (im 3. und 4. Blattwinkel), deren erste ein grü nes Nüßchen führt. Der Sproß in der 3. Blattachsel der Hauptachse ist dagegen 6 Dm. lang, sehr dünn (iVsMm.) mit 12 Jnternodien und kleinen zum Theil fast rudimentairen Blättern, deren obere, vom fünften beginnend, je einen kleinen Blüthensproß tragen. Diese Blüthensprosse nehmen nach der Spitze der Pflanze an Größe, Kraft und Blüthen- zabl zu, so daß die drei ersten fruchtlos verblüht sind, die folgenden drei je eine und die beiden höchsten nebst der Schlußcyme je drei Frücht chen tragen. Doch ist hiermit die Triebkraft der entlaubten Pflanze nicht erschöpft. Derselbe Sproß in der dritten Achsel hat in seiner zweit tiefsten Blattachsel eine Achse dritter Ordnung erzeugt, welche gleichfalls die abgestorbene Hauptachse überragt, 6 Dm. lang und 2 Mm. dick ist, aus II Gliedern besteht und in den Achseln ihrer mittleren und oberen Blätter kleine Blüthensprosse mit in Summa 12 dürftigen Nüß chen trägt. Das gesammte Nachproduct der entlaubten Pflanze ist übrigens kümmerlich: die zum Theil rudimentairen Ersatzblätter (größtes 5 Cm. lang, 4 Cm. breit) sind schmal pfeilförmig, während kräftige Buch weizenblätter sich der Herzform annähern. *> So sterben verpflanzte Weiden oberhalb der höchsten aufbrechenden Knospe ab.