Z79 nur das Wanderziel und Aufspeicherungslocal, nicht den Bildungsheerd der transitorischen organischen Stoffe darstcllen. Wir glaubten den Schlüssel für diesen scheinbaren Widerspruch einfach darin zu finden, daß die Assimi lation der Blattorgane von einer Mitwirkung des in keinem Ackerboden und wohl auch in keiner Pflanze fehlenden Chlor beeinflußt werde. Diese Anschauung hat indcß in diesem Sommer, zunächst für das Stärkemehl, welches in der Buchweizenpflanze die Hauptform der stick stofffreien Reservestoffe darstellt, eine wesentliche Corrcction erfahren. Die gesunde biükendc Bucöwcizcnpflanze führt, wie bekannt, in gewissen Gewebsparticn ihrer Blätter, der Blatt-und Blüthcnsticlc, des Stammes und der Wurzeln beträchtliche Mengen freier Stärkekörncr in der dem Buchweizen charakteristischen tügligcn Form. Besonders schöne und große Körner führen der „Stärkering" und die jungen Holzzcllen des Stammes, während die Blätter weit kleinere und im Zustand einer von außen nach innen vorschreitenden Auflösung begriffene Körnchen zu enthalten pflegen. Es sind dies die in Wanderung zu den Samenorganen begriffenen Ueberschüsse der Production über den momentanen Bedarf. Die junge (ausgekeimtc) Pflanze enthält constanr nur in den Schlicßzellen der Spaltöffnungen je 4 bis 12 Stärkekörncr, außerhalb derselben we nig, und auch die fruchtreise Pflanze zeigt eine bedeutende Abnahme der nie ganz verschwindenden Stärke in den leitenden Geweben. In der Jugend be dingt der Bedarf an Zellstoff für die Neubildung und Ausdehnung der Stamm glieder und Blätter eine rasche Metamorphose und Verzehrung der Stärke; erst wenn die Flächenausdehnung und damit die Assimilationsgröße der Pflanze ihr Maximum erreicht haben, während der morphologische Gc- staltungstrieb nachläßt, wird ein erhebliches Plus an Bildungsmaterial erzeugt. Im Fortschritt der Fruchtausbildung einjähriger und zugleich der überwinternden Organe ausdauernder Gewächse wird aber dieser Uebcr- schuß den Vegetationsorgancn continuirlich entzogen; es nimmt daher die Zahl der Stärkekörncr im Stamm in dem Maße, als die Functiönsfähig- keit der alternden Blätter erlischt*), allmählig wieder ab. Die bezüglich des Chlor darbenden Pflanzen sind nun um die Blüthezeit und nach derselben keineswegs, wie wir nach Obigem erwar ten mußten, arm an Stärkemehl; sie enthalten im Gegentheil in den *) In vergilbten Blättern ist die Stärke auch aus den Spaltöffnuugszellen verschwunden.