260 die gleichzeitig entstehenden Nachtheile übcrwogen werden, wenn absichtlich zu dem Zweck Pflanzen zwischen den Reben gebaut werden. Die stark riechenden Dünger, besonders der Kloakendünger, faulen des Blut, Fleisch u. s. w. sollen eine sehr nachthcilige Wirkung auf die Güte des Weines ausüben; dieser soll kein Bouquet, sogar oft einen unangenehmen Geruch erhalten! so erhielt Herr RcgierungSrarh Rau einen Wein von unangenehmem Geruch durch Dünger mit staubförmigem, sich schnell zersetzendem Wollcnabfall. Ob dieser üble Geruch aus den Schwefel (resp. Schwefelwasserstoff) zurückzusühren ist, welcher tu jenen rie chenden Stoffen enthalten ist, oder ob sonstige übelriechende Zersetzungsproducte von den Pflanzen ausgenommen werden, ist nicht festgest.ellt. Der Schwefel, der zum Schwefeln der Reben gegen die Traubenkrankheit verwendet wird, erzeugt zuweilen einen Geruch nach Schwefelwasserstoff im Wein, der durch Berührung des letzteren mit Luft (Ablässen ipit der Brause) beseitigt wird. Es wird ferner angenommen, daß das „Böcksern" mancher Moselweine durch den Gehalt der Böden an Schwefelkies bedingt wird. Die Ursache des Erdgcschmackes (Bodengcfährt) ist noch nicht bekannt. Achnlich wie die Reben nehmen auch andere Pflanzen übelriechende Stoffe aus Lern Boden auf! so soff am Blumenkohl der Geruch von stark riechendem Dünger erkannt werden. — Größerer Gehalt an Ammoniak im Dünger befördert das Wachsthum der ganzen Pflanze und -sonstt auch der Trauben, es besteht jedoch eine gewisse Grenze über die hinaus man mit dem Düngen nicht gehen darf, ohne für die Güte und selbst für die Menge nachthcilige Folgen wahrzunchmen, weil die Reben auch zu mastig werden können und dann weniger tragen. Im Allgemeinen wird durch ammoniakrciche Dünger die Menge des Weines vermehrt, die Güte aber vermindert. Gewöhnlich zieht man für die Rehen den Dünger von Rindvieh anderen Stalldünger hör, und hält den Kloakey? dünger für den ungeeignetsten; elfterer ist an Ainmoniak am ärmsten, letzterer am reichsten. Die angeführten thierischen Stoffe: Ho.znsp.sW und Knochenmehl verfaulen weit langsames und wirken günstig, weil nur nach und nach Ammoniak entsteht und daher lgngsam zur Plirkung gelangt. Besonders cmpfehlenswerth sind jedenfalls die Knpchen, weil durch sie sowohl Ammoniak, als auch Phosphorsäurc in den Boden gelangt. Der Torf wird nur außerordentlich selten zum Düngen verwendet und doch läßt sich erwarten, daß man mit ihm sehr guste Erfolge haben