S58 Granite der Ortenau enthielten noch weit weniger Kalk als hier ange geben ist). Es wird also hier früher eine Erschöpfung an Phosphor- säurc und Kalk eintreten, als an Kali. Die Anwendung von Knochen mehl und Superphosphat, sowie das Ausfuhren von Kalk würde hier unzweifelhaft gute Dienste leisten. Der Dolcrit des Kaiserstuhls enthält meist die nöthigcn Aschenbe- standtheile in genügender Menge, dagegen zerfallen einzelne Sorten sehr langsam, so daß die Fruchtbarkeit der Felder davon abhängen kann, ob von einem Jabr'zum andern eine genügende Menge vorhandener Steine verwittert und deren Bcstandthcilc in eine für die Pflanzen aufnehmbare Form übcrgcgangen sind. Werden Steine lagenwcise mit Dünger auf Haufen gesetzt und zuweilen mit Jauche übcrgossen, so zerfallen sie viel schneller und liefern dann ein ausgezeichnetes Düngermaterial für die Felder. Der Lös ist an Phosphorsäure und Kali weder sehr reich noch sehr arm; er ist meist fruchtbar, weil die Erde sehr sein zertheilt ist, so daß die Wurzelfasern überall eindringen und aufnehmen können. Für den Rebbau enthält der Lös wenig Kali; das Uebersühren mit verwittertem Dolcrit, wo dies thunlich, und das Düngen mit Asche hat gewiß sehr gute Wirkung. Der Lös wie alle andern kalkrcichcn Böden verlangt viele orga nische Stoffe: Stalldünger, mit Jauche übcrgosscner Torf u. s. w. Bei der Düngung des Bodens für die Reben wie für andere Cul- turpflanzen muß man sich vor Allem klar zu machen suchen, was dem betreffenden Felde fehlt. Im Allgemeinen ist das Augenmerk in erster Linie auf Pbosphorsäure und Kali zu richten, weil beide in den meisten Fällen im Boden nur spärlich vertreten sind, von den Pflanzen aber in verhältnißmäßig großer Menge ausgenommen werden. Außer diesen Bcstandtheilcn können aber andere, wenn sic im Boden fehlen, ebenso wichtig werden. Zn kalkreichem Boden wird eine Düngung mit Kalk keine Wirkung haben. Bei andern Böden aber, so bei dem Granitboden von Bühlerthal, Obcrkirch u. s. w., bei dem Gneisboden von Glotterthal, bei Frciburg und andern Orten wird man mit Vortheil gebrannten und lange an der Luft gelegenen Kalk anwen- den. Zur Bildung des Holzes verlangt der Rebstock ziemlich viel Kalk, der zugleich die Verwitterung der Gesteine befördert, die einzelnen Boden- theile gleichsam aufschlicßt. Die verschiedenen Sorten Kalk sind für den