250 3) Der Verein leistet nach vorhergegangener Uebereinkunft mit dem Eigen- thiimer für die Einfriedigung einen Beitrag und übernimmt auf eigene Kosten die auf wissenschaftlicher Grundlage beruhende Ausführung der Düngungsversuche. 4) Für letzteren Zweck stellt der Verein einen hiefür allseitig wissenschaftlich befähigten Mann als Director an, der den Boden einer Versuchs-Station in geognostischer und chemischer Beziehung zu studiren und die künstlichen Düng mittel, die sich in der Nähe finden, selbst chemisch zu untersuchen hat oder unter suchen lassen soll. 5) Der Director arbeitet nach Vorschrift des Vorstandes des schweiz. alpw. Vereins und hat demselben über seine Arbeiten je im November Bericht zu er statten: er bezieht keinen fixen Gehalt, sondern wird sür die einzelnen Arbeiten und Auslagen entschädigt. >- 6) In den ersten Versuchen wendet man sich jenen Düngmittcln zu, durch welche sofort ei» praktisches Resultat erzielt werden kann. Trotz der Opfer, welche hiernach die Ausnahme einer Versuchs-Station einem Alpenbcsitzer auferlegk, ist doch der patriotische Sinn der Schwei zerischen Landwirthe so groß, daß eine öffentliche Aufforderung sofort ein Dutzend Anerbietungen zur Folge hatte. Die zur Unterhaltung der Sta tionen erforderlichen Geldmittel werden thcilö durch Beiträge der Vereins- Mitglieder, theils durch Subvention der Bundesversammlung aufgebracht. Bisher haben jedoch sämmtlichc Arbeiten des Vereins zur Errichtung der vier Versuchs-Stationen, Dank der Opfcrwilligkeit der Privaten, die dafür budgctirtcn 3000 Francs nicht völlig erschöpft. Gedachte vier ersten alpwirthschastlichcn Versuchs-Stationen sind folgendermaßen durch das Ge biet vertheilt: 1) auf den Alpen Küh- und Hübelweiden (3500—5000'üb. M.), am Niesen von Herrn Großrath Gottlieb Karlen in Erlcn- bach, Kant. Bern. Höhe der Station circa 4650'. 2) aus der Schweinalp (3500 — 6000'üb. M.), am Pragel von Herrn Gcmeinderath Pius Mächler in Schübelbach, Kant. Schwyz. Höhe der Station circa 5000'. 3) auf der Alp Acla (6330—6600' üb. M.) bei St. Moritz im Ober- Engadin von Herrn Nationalrath von Planta, Kant. Grau- bündcn. Höhe der Station circa 6400'. 4) Auf den Alpen grauä al xebit Ulauoir: (4500—6020' üb. M.) am Nolösou, Kant. Freiburg, Besitzthum der Madame de Rumine in Lausanne. Höhe der Station circa 5000'. Jede der Stationen ist in Felder cingetheilt und zwar die Station Küh- und Hübelweiden in 16, jedes zu 950 Qu.-F., Station Schweinalp in 16 Felder a 540 Qu.-F., Station Acla in 18 Felder ä 1045 Qu.-F., Station Krauel UI au 012 ebenfalls in 18 Felder a 835 Qu.-F. — Jede Station hat außerdem zur Controle nicht zu düngende Flächen rcservirt. Bei den im Jahre 1864 ausgeführten Düngungsversuchen auf den Alpwcidcn finden wir angewandt: Knochenmehl, Gyps, Ammoniaksalz, gepulverten Kalkstein, Asche, Untergrund (sofern solcher sich durch größeren