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245 aus freiwillig in ihren Kasten zurückkehrten, um sich dort sogleich in die richtige Position zu stellen, und wenn sie in längeren Zeitperioden dann und wann in ihren größeren Stall zurückgebracht wurden. um ihre Beine wieder einmal in Bewegung zu bringen, waren sie sehr unmuthig, und suchten sie auf alle mögliche Weise daraus zu entkommen, nur um in ihren Kasten zu gelangen. Die dort getroffene Einrichtung, die wir zu unserer größten Zu friedenheit bis zum Schluffe der Versuche bcibehalten konnten, war fol gende: Als Zwangest alle wurden zwei Kästen benutzt, die im vor- bergchcndcn Jahre bei der Darstellung größerer Quantitäten von Brüh häcksel gedient hatten: sie bestanden aus starken Holzrahmen, mit Bret tern ausgeschlagen, und standen etwas auf Füßen erhöbt. Die Dimen sionen im Lichten waren: 105 Cm. Länge, 78 Cm. Breite, 79 Cm. Höhe. — Höhe der Füße 24 Cni. An der schmalen Vorderseite und oben blieben die Kästen offen. Um den Zugang zu erleichtern, wurde an der offenen Seite eine kleine Brücke angesetzt, die, wenn der Hammel im Stall war, als Standort für das Futter- und Trinkgefäß benutzt wurde. Diese Gefäße bildeten dann gleichzeitig einen genügenden Ver schluß der offenen Seite. Um die Schafe vor dem Wundliegen zu schützen und ihnen den Aufenthalt in den Kasten so angenehm als eben möglich zu macken, wurde der Boden mittelst Sackleinwand und Heu gepolstert, daß erstens das Polster nach der rechten Seitenwand des Kastens hin sich allmählig erhöhte — dadurch gewöhnten sich die Schafe sehr bald, sich nur nach dieser Seite hin nicderzulegen und den nach der entgegen gesetzten Seite hin ausführenden zur Ableitung des UrinS bestimmten Caoutschukschlauch immer frei zu lassen — und so daß zweitens eine Stelle in der Mitte des Kastens von etwa 25 Cm. Durchmesser von der Polsterung frei gelassen wurde — die dadurch gebildete Vertiefung diente dazu, den Urintrichter nebst Abflußrohr aufzunehmen und vor Druck zu schützen, wenn das Thier sich nicderlegte. Die Vorrichtungen zum Aufsammeln der Ausscheidungen waren im höchsten Grade einfach. Zum Sammeln der festen Exkremente diente ein getheerter Leinwandbeutel oder vielmehr Leinwandschlauch, zum Auffangcn des Urins ein Caoutschuktrichter mit angelöthetem Caoutschukrohr, das durch die Wand des Kastens in eine GlaSflaschc mündete. Beide Apparate wurden durch ein einfaches Geschirr an den Leib des Thicres befestigt und in sicherer Lage gehalten. Das Geschirr aus elastischen Gurten, wie sie zu Hosenträgern benutzt werden, bestand aus einem Halsgurt der kurz vor den Schulterblättern rings um den Hals des Thicres geschnallt wurde, aus einem Rückengurt L, der, am HalSgurt befestigt, über den Rücken des Thicres hin lief und, über der Schwanzwurzcl sich gabelnd, als Träger des ExcrementenbeutelS diente, ferner aus einem Bauchgurt 6, der, ana log dem Rückengurt unter dem Bauche des Thicres hinlaufcnd, vorn