217 zes in die Pflanze bildet das Verhältniß oder die Verwandtschaft des Zellinhaltes zu dem aufzunehmcnden Salze. 7) Die Salzlösungen werden unmittelbar an den Wurzeln nicht zer setzt; die Salze gehen unzersetzt in die Wurzeln ein; eine Zer setzung und Umbildung der mineralischen Nährstoffe erfolgt so mit erst im Innern der Pflanze bei beginnender Assimilation der Kohlensäure und Neubildung der organischen Massen. Schlußbemerkungen. Die Saussure'schen Ausnahmegesetze für verschiedene Salze sind also nicht gültig, sobald die Concentration gewisser Salzlösungen 0,1 procentig und darunter wird. Es unterliegt nun gewiß keinem Zweifel, daß die im Boden sich findenden Nährstoffe nie in solchen Quantitäten vorhanden sind, daß sich in den Wurzeln unter Mitwirkung des Wassers 0,1 procentigc Lö sungen bilden könnten; es läßt sich im Gcgenthcil aus allen bis jetzt vorliegenden Beobachtungen schließen, daß die Lösungen, welche im Boden circulircn, und diejenigen, welche erst die Wurzel um sich herum bildet (sicherlich in Bezug auf die im Boden spärlicher vorhandenen minerali schen Stoffe, wie kOz und LO) von sehr niederen Concentrationen sein werden, so daß die Wurzclspitzen der Landpflanzen im Boden diese mine ralischen Körper in derselben Weise sich aneignen werden, wie Pflanzen aus verdünnten wässerigen Salzlösungen. Man kann sich also vorstellen, daß die Aufnahme eines Nährstoffs von der Pflanze aus der Ackererde gleichfalls durch die Mitwirkung oder die Anwesenheit eines zweiten gesteigert oder vermindert werden kann. Es kann z. B. durch eine Gyps - oder Kalksalpeterlösung die Aufnahme der im Boden vorhandenen kOz oder die Ausnahme des Kali's gesteigert werden, gleichwie eine vermehrte Ausnahme dieser Stoffe aus einer Salz lösung erfolgt, welche neben diesen Körpern Gyps oder Kalksalpeter enthält. Hierin liegt ein Fingerzeig zur Erklärung der Erscheinungen, welche man in der praktischen Landwirthschaft z. B. nach dem Gypsen des Klee's so häufig zu bemerken Gelegenheit hat. Die Aufnahme des Kali's und der Phosphorsäure wird sich durch die zugleich an den Wurzeln vorhandene Gypslösung steigern können, man wird ein üppigeres Wachs- thum des Klee's wahrnchmcn und von gegvpsten Kleefeldern eine reich lichere Ernte erzielen können, als von ungegypstcn. Hierbei ist voraus gesetzt, daß Kali und Phosphorsäure im Boden genügend vorhanden ist;