210 Beim Eindampfe» der wässrigen Flüssigkeitsrückstände schieden sich gewöhnlick beträchtlicke Mengen organischer Substanzen aus, welche aus der Zellflüssigkeit der Wurzeln an das destillirte Wasser abgegeben wor den sind,- das Gewickt der gelösten organischen Körper fand ich bei eini gen Pflanzen bis 0,02 Grm. betragend, während die Gewichte der an das destillirte Wasser abgegebenen mineraliscken Stoffe nur zwischen 0,0005 und 0,004 Grm. schwankten. Der durchschnittliche Gehalt der Wurzeln an Mineralstoffen konnte, je nachdem die Pflanze aus einem concentrirteren oder verdünntcrcn Lö sungsgemisch ausgenommen hatte, (gleiche Salzvertheilung in der ganzen Pflanze vorausgesetzt) 0,02 — 0,05 Grm. Salz betragen, und doch sind nur so äußerst geringe Quantitäten Salz rückläufig an das destillirte Wasser getreten. Ich schließe also, daß der Zelle eine Kraft inne wohnt, welche die aufgenommenen Mineralstoffe an die Zellflüssigkeit (Zellinhalt) so fest bindet, daß nur Spuren davon aus gesunden, lebenden Wurzeln an destillirtcs Wasser abgegeben werden. Für die organischen Stoffe (Zucker, Legumin rc.), welche sich in der Zellflüssigkeit gelöst vorfinden, gilt ein anderes Verhalten zu destillirtem Wasser, indem man immer finden kann, daß von diesen Stoffen gewisse Quantitäten (neben Kohlensäure) an das die Wurzeln umgebende destillirte Wasser austreten. In der folgenden Tabelle stelle ich die Versuche, welche ich mit den mit Salzen beladenen Bohnenpflanzen über das Verhalten zu destillirtem Wasser angcstellt habe, zusammen. In der Tabelle gibt die Cvlumnc ^ an, in welchen Lösungsgc- mischcn die Pflanzen vegetirt, und welche Salzmengen in Grm. daraus von den Pflanzen mit der Hälfte der Lösung ausgenommen wurden. Die Eolumnc L enthält die Quantitäten der an das destillirte Wasser abgegebenen Mineralstoffe in Grm., nachdem die Pflanzen die Hälfte des destillirte» Wassers durch ihre Wurzeln ausgenommen hatten. Die Columne 6 gibt die Versuchszeitdaucr in Tagen an.