197 sogleich auf die Wirkung der Lösung geschoben werden, sondern es ist erst das Verhalten einer zweiten und dritten Pflanze in demselben Lö- sungsgemischc wiederholt zu beobachten. Das Keimen der Samen ließ ich in derselben Weise vor sich gehen, wie ich cs Bd.VI. S. 207 beschrieben habe. Wenn die Kcinilinge in destiilirtem Wasser groß genug gewachsen waren, daß sie mit ibrcn Wur zeln in die Lösungen verpflanzt werden konnten, wurden die Pflänzchen frisch gewogen. Nachdem die Pflänzchen in die Lösung gesetzt und deren Stengel in der durchbohrten Korkscheibe, welche das Gefäß möglichst dicht verschließen sollte, mit Baumwolle befestigt worden, wurde das Gewicht des Gefäßes mit der darin befindlichen Pflanze bestimmt. Die Gefäße wurden meist täglich gewogen; durch die täglich stattfindcndc Gewichts differenz erfuhr man das l> der Bd. VI. S. 210 näherbezeichneten For mel für Ll. Wenn U---I00, d. h. wenn die Menge Lösungsflüssigkeit, welche während der Versuchszeit durch die Wurzeln in die Pflanze ge gangen war, die Hälfte (--100 CC.) der gegebenen Lösung betrug, wurde der Aufsaugungsversuch beendet, die Pflanze vorsichtig aus der Lösung genommen, die Wurzeln derselben gut mit destiilirtem Wasser abgespült und dieses Waschwasser der rückständigen Lösung zugemischt. Häufig wurden dann die Rcsorptionsrückständc durch Filtriren von den Wurzclschwämmchen befreit, das Filtrat auf 200 CC. gebracht und zur Analyse aufbewahrt, zu welcher je nach der Art der in den Gemischen vorbandenen Salze entweder die ganze Flüssigkeit, oder die Hälfte oder der dritte Theil der Lösung zur Bestimmung der einzelnen Körper ver wendet wurde. Die Pflanzen, welche in den höher conccntrirtcn Lösungen vcgetirt batten, kamen nach Beendigung des Aufsaugungsversuches, nachdem ich die Wurzeln derselben mit destiilirtem Wasser abgcspült hatte, eine Zeit lang in dcstillirtes Wasser zu sieben, um das Vcrbalten der in die Pflanze aufgenommencn Mineralsalze zu destiilirtem Wasser näher zu prüfen. Ich werde über diese Versuche weirer unten berichten uud dort einige Zahlenbelcge über die rückläufig durch die Wurzeln an das destillirte Wasser ausgetretenen mineralischen Stoffe anführcn. Von den meisten der übrigen Pflanzen zeichnete ick nach vollendeter Aussaugung die Blät ter auf Papier ab und bestimmte deren Oberfläche nach der in Bd. VI. S. 211 angegebenen Methode; dann wurden die Pflanzen gewöhnlich fein zerschnitten und das Trockengewicht derselben bei 100 ° bestimmt.