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196 Bohnenpflanzen sind in den Monaten April bis Juli, die mit Mais- Pflanzen im Juli bis September 1864 angestcllt. Das gegebene Lösungsquantum betrug für alle Versuche zu Anfang 200 CC.; davon ließ ich alle Pflanzen die Hälfte aufsaugcn und be stimmte die Menge Flüssigkeit, welche vom Anfang des Versuchs bis zur Beendigung desselben durch die Wurzeln ging, nach derjenigen Methode, welche ich bei den Aufsaugungsversuchen einfacher Salzlösungen, Bd. VI. S. 210, angegeben habe'). Jede als Aufsaugungsflüssigkeit dienende Lösung bestand aus dem Lösungsgemische zweier Salze, und zwar enthielt jede Lösung in 200 CC. Wasser gleiche Gcwichtstheilc von jedem einzelnen Salze, wasserfrei ge rechnet. Während bei allen früher ausgeführten Aufsaugungsversuchen die Lösungsgemische von den Experimentatoren den Pflanzenwurzeln nur in einer Concentration gegeben wurden, sollten meinen Versuchspflanzen die Salzlösungsgemische in verschiedenen Concentrationen gereicht werden, um ein Bild über die Veränderungen der Art der Aufnahme zu bekommen, wenn unter sonst gleichen Umständen nur die Concentrationen der Lö sungen bezüglich jedes einzelnen Salzes verschieden sind. Ich stellte zu diesem Behufs genau titrirtc Lösungsgemische zweier Salze her, welche in 200 CC. Wasser von jedem einzelnen Salze nahe oder genau 0,5, 0,25, 0,10, 0,05, 0,025, 0,0125 Grm. wasserfreies Salz enthielten. Aus den unten folgenden Tabellen ist leicht ersichtlich, welche und wie viel verschiedene Concentrationen von ein und demselben zwei ver schiedene Salze enthaltenden Lösungsgemische verwendet worden sind. Es haben sich nicht alle Lösungsgemische den Pflanzen zuträglich erwiesen^ viele derselben durften nur sehr verdünnt dargebotcn werden, wenn die Wurzeln nicht leiden sollten,- ich mache jedoch darauf aufmerk sam, daß ein Lösungsgemisch nicht gleich verworfen werden darf, wenn es von einem Pflanzcncxcmplar nicht vertragen wird, weil das Ge deihen einer Pflanze noch von andern Umständen abhängig sein kann; cs darf deshalb der Grund des Mißlingens eines einzigen Versuches nicht *) Das Vegetationswasserquantum, welches die Pflanzen während der Ver- suchszeitdaner zurückhielten, bestimmte ich an Exemplaren, welche zu derselben Zeit in destillirtem Wasser oder Brunnenwasser vegetirten, und fand dasselbe größtentheils genau mit derjenigen Menge Wasser übereinstimmen, welche die Pflanzen aus den Lösungen als Vegetationswasser aufnehmen.