Volltext Seite (XML)
die Wurzeln ausgenommen hatten. Es bestätigten also alle seine in Lö- sungsgemistben zweier Salze angestcllten Aufsaugungsvcrsucke seine frühe ren, bei einfachen Salzlösungen erhaltenen Resultate,- er fügt nur noch hinzu, daß sich die Pflanzen aus einer Auflösung, welche mehrere Salze enthält, mit gewissen Substanzen vorzugsweise beladen, die anderen zurück lassend. Es nimmt die Pflanze z. B. immer LEI und LaOI in größerer Menge auf, als den esfigsauren und salpetersauren Kalk. Den Grund dafür sucht v. Saussure in der verschiedenen Klebrigkeit, welche die Salze nach ihrer Auflösung in Wasser besitzen und er glaubt, daß der essigsaure und salpetersaure Kalk klebrigere Auflösungen bildet, als das Kochsalz und das Chlorkalium. Später hat Trinchinetti Versuche über die Frage angcstellt: sau gen verschiedene Pflanzen die verschiedenen Stoffe aus einer Auflösung in gleicher relativen Menge ein, oder nimmt die eine Pflanze das eine, eine andere Pflanze ein anderes Salz in größerer Menge aus? Aus dieser Arbeit (8ulla kaoolta assorbsrttk (teile racliei) entnahm ich das Resultat, daß die Pflanzen aus Lösungen, welche Gemenge zweier Salze enthalten, die beiden Salze nicht in demselben Verhältnisse auf- nehmen, in welchem sie gemischt sind. Trinchinetti fand z. B. daß Norourialis armva und Oliovoycxlinm viriäo aus einem Lösungsgemische von LO, und LaOI viel LO, LOg und wenig LaOI,- dagegen 8a- turcha Lortsnsls und 8olauum L^eopsrsioum aus demselben Lösungs gemische viel LaOI und wenig LO, LOg aufnahmen. Der Werth aller dieser Resultate kann natürlich für »ns jetzt nur von untergeordneter Bedeutung sein; denn wenn man bedenkt, in wel chem Zustande und auf welcher Stufe der Entwicklung die chemische Analyse zu Saussurc's Zeit war, wie fehlerhaft die chemischen Tren nungsmethoden der einzelnen Körper, selbst von geschickter Hand, ausge führt wurden, so ist gewiß der Ausspruch gerechtfertigt, daß man die Resultate Saussurc's nur mit großer Vorsicht zu Schlüssen in Bezug auf die Aufhellung der Gesetze der Aufnahme von Stoffen durch die Wurzeln der Pflanzen verwenden darf. Die Untersuchungen anderer Experimentatoren, welche dieses Thema bearbeitet haben, sind mit Ausnahme der von Schloßbergerund Herth vorliegenden, welche Forscher sich besserer analytischen Methoden bedienten, mit ähnlichen Mängeln behaftet und namentlich ist für alle Versuche noch wohl mit in's Auge zu fassen, daß dieselben mit Pflanzen-