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192 dividualität, vielleicht auch noch andere Ursachen, scheint nicht ohne Ein fluß auf die Saftmeuge zu sein: so schwankte bei Reihe 2 dieselbe zwi schen 16,5 und 75 Grm., bei Reihe 1 zwischen 38,5 und 94 Grm., bei Reihe 3 endlich zwischen 53 und 165 Grm, pro Pflanze. Diese Unregelmäßigkeiten kehren auch bei den übrigen Reihen wieder, und weil sie oder ihre Ursache ja möglicherweise auch die Zusammensetzung des Saftes in Etwas modificircn, möchte der ganze hier behandelte Versuch in seinen Resultaten mit einiger Vorsicht zu gebrauchen sein. Die Düngung mit gebranntem Kalke hatte den Procentgchalt des Saftes an obigen 4 Stoffen ausnahmslos gesteigert; das Chlornatrium hatte, die Phosphorsäure ausgenommen, ähnlich, aber nicht gleich kräftig gewirkt. Auffallend ist die verhältnißmäßig geringe Saftmengc der Reihen / 4—6 gegenüber den drei ersten Reihen, Man könnte versucht werden, in der circa 10 Proc, höheren wasserhaltenden Kraft des Gartenbodens im Vergleich zum Sandboden den Grund davon zu suchen. Der stei gende Wassergehalt des Versuchsbodens hatte unzweifelhaft den procen- tischen Gehalt des Saftes an den bestimmten Basen und Säuren merk lich herabgedrückt. Die Versuchsreihe 7 steht vereinzelt da; sie läßt sich des hohen Wasser gehaltes im Boden wegen mit den übrigen nicht wohl vergleichen. Im merhin lehrt sic, und auch Reihe 4, daß der Gehalt des Bodens nicht ohne Einfluß ist auf die Zusammensetzung des Blutungssaftcs der Ge wächse. Die hier mitgetheilten Versuche sind nur Bruchstücke, sie haben aber gelehrt, daß der Blutungssaft einjähriger Pflanzen nicht die Rohnähr stofflösung ist, welche die Wurzeln aus dem Boden aufnchmen; sie zeigen, , daß Boden, Düngung, Enrwicklungsstadium der Pflanzen nicht ohne Einfluß sind auf feine Zusammensetzung. Die Versuche erweitern unsere Kenntniß jener Products des Pflanzenlebens, während die Acien darüber, ' wie dieselben in den Pflanzenorganen aufwärts gelangen, nocb keineswegs geschlossen sind.