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169 Erachten mußten gerade dem praktischen Landwirth, der sich nicht be gnügt, die Erscheinungen hinzunchmen, wie sic die Natur ihm vorführt, sondern, die Zufälligkeiten erkennend, auf Grund von Beobachtungen die Naturgesetze zu beherrschen sucht, um alles Schädliche von seinen Feldern abzuhalten, Mittel und Wege an die Hand gegeben werden, die ihn in den Stand setzen, selbstständig eigene Beobachtungen über Wind, Regen, Wärme, Feuchtigkeit der Lust und des Bodens u. dergl. anzustcllcn Ohne Kenntniß der Instrumente wird er kaum die durch dieselben erlangten Resultate verstehen, geschweige denn sie benutzen können. Wir haben Liese Besprechung des Schumacher'scheu Werkes, wie wir glauben, im Interesse des lesenden Publikums sowobl, wie des Vers, selbst geschrieben. Des lesenden Publikums — weil es aus den zu un bestimmt gehaltenen und zu falschen Ansichten verleitenden Darstellungen der einfachsten physikalischen Grundbegriffe nicht nur selbst unrichtige Vorstellungen empfangen wird, sondern auch, wie wir schon andeu teten, die Bodenchcmiker und Physiker für unklar halten, mit einem Wort dazu geführt werden muß, die Wissenschaft selbst gering zu schätzen, wie dies wirklich immer noch bei einem Theil des Publikums der Fall ist. Eine kurze Ucbersicht einer Wissenschaft, die für das größere Publi kum bestimmt ist, muß von verfehlten Erklärungen, von unnützen Fremd wörtern, von Wiederholungen, endlich von einer Darstellung ohne recht sichtbare logische Anordnung gänzlich frei sein. Und auch im Interesse des Vers, muß es sein, wenn wir ihn anregen, solche Flüchtigkeiten zu vermeiden, sein Interesse und seine Gaben für die landw. Disciplinen vorläufig dadurch zu beweisen, daß er an einzelne Fragen mit recht aus führlichen experimentellen Untersuchungen geht, geistreiche Gedanken so lange zügelt, bis das Experiment bedeutende Stützen für die Hypothese geliefert und das Auftreten als Advocat der neuen Anschauungen nolh- wendig gemacht hat. Es ist nicht nöthig, bedeutenden Männern noch jung gegenüber zu treten, um sich einen Namen zu verschaffen; eingehende Untersuchungen werden dies schon herbeiführen: es ist aber höchst gefähr lich für den Ruf, Nachlässigkeiten, wie die oben, gerügten, Vorkommen zu lassen, die, wie man voraussehen kann, herbeiführen müssen, daß sich die Gegner nicht verpflichtet fühlen werden, auf Angriffe zu antworten. Wir hoffen, daß der Vers, bei Ausarbeitung des zweiten und dritten Theils, der Pflanzenpbysiologie und Meteorologie, das alte Horazische Wort sich ins Gedächtniß rufen wird: Nonuin yromatur in ewnum! B, vr. Fy. t>