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149 sogleich in destillirles Wasser geworfen, worauf die Schnittflächen durch Streichen mit einer Feder vollständig mit Wasser benetzt wurden. Dann erst wurden die Kautschuckröbrchen aufgeschoben und die Apparate wie angegeben vorgerichtet. Sie standen an einem schattigen Orte, Zu den Versuchen dienten Weiden-, Hollunder-, Hasel- und Weinzweige, wäh rend Lösungen von 1 bis 5 pro Mille Gehalt der Salze, welche als Pflanzcnnahrungsmiitel angesehen werden müssen und ebenso beschaffene Lösungen von Zucker angewandt wurden. Die dem Versuch unterworfenen Lösungen enthielten: 1) Bittersalz, 2) schwefelsaures Kali, 3) Kalisalpeter, 4) salpetersauren Kalk, 5) sal- pctersaure Talkerde, ü) ein Gemisch aller dieser Salze, 7) phosphorsaures Kali, 8) Zucker, Unter solchen Umständen wurden folgende Beobachtungen gemacht: 1) Das Blatt, oder der beblätterte Zweig über 6 bleibt zwei- bis dreimal vierundzwanzig Stunden, bei einigen Pflanzen viel länger, gesund, 2) die Kontinuität der Flüssigkeit mit der Schnittfläche läßt sich in der angegebenen Weise vollkommen Herstellen, Bläst man, indem man das eine Ende L in den Mund nimmt, fest Lust in das eine gebogene Rohr, so steigt sofort die Flüssigkeit im andern Schenkel, Diese Erscheinung tritt bei dicht gewebten Zweigen, oder wohl besser bei solchen, deren Ge fäße ein kleineres Lumen haben, nicht so deutlich ein, wie bei anderen, so nicht gut bei voraus-Zweigstückcn, dagegen leicht und unmittelbar bei Wcinrcbenstücken, 3) Bewerkstelligt man diesen ungleichen Druck auf die beiden Schnitt flächen des Zweigs dadurch, daß man auf den einen Schenkel das Steig rohr ikO aufsetzt und dieses bis zu einer gewissen Höhe mit Flüssigkeit füllt, so wird in den ersten S—8 Stunden, ebenso wie bei dem vori gen Verfahren, der Spiegel in dem Rohre gegenüber in die Höhe ge trieben, dabei geht die Flüssigkeit aus dem gebogenen Röhrchen mit Steigrohr in das andere Rohr über und zwar glcichgiltig, ob im elfte ren LLasser, oder eine der oben aufgeführtcn Salzlösungen enthalten war. Unmittelbar darauf, wenn im Rohr ohne Steigrohr der Spiegel 1 oder 2 Centimeter gestiegen war, ließ sich durch Reagcntien auch das Salz oder Salzgemisch, das die Lösung im Steigrohr enthielt, im ande ren Rohr Nachweisen, 4s Nach Verlaus längerer Zeit, wirkt ein Druck von 0,5 bis I Me-