146 Einige Versuche über Endosmofe vegetirender Pflanzenorgane. Von Vrof W. Knop. Die intcrcssanre Erscheinung der Endosmosc und Exosniose har scir ihrer Entdeckung durch Dutrochet mit Recht die Aufmerksamkeit der Physiker, Chemiker und Physiologen auf sich gezogen. Dutrochct's Arbeiten allein schon setzten es außer Zweifel, daß die Endosmose und Exosmose im Pflanzcnkörper Ausgleichungen verschiedener Concentrationcn und damit Bewegungen des Pflanzensaftes zu bedingen im Stande sei. Man ist so weit gegangen, alle Bewegung des Pflanzensaftes als Fol gen jener Physikalischen Thätigkeit anzusehen, und dies geschah noch in neuester Zeit in unbegreiflicher Weise. Wir besitzen bereits seit 1851 ein Meisterwerk, ich meine damit „Die Grundzüge der Anatomie und Pflanzenphysiologie von H. von Mohl", in welchem auf wenigen Seiten die Endosmose besprochen und ihre Bedeutung mit der dem Autor dieses Werkes eigcnthümlichen Klar heit so vollkommen dargelcgt worden ist, daß jedem, der sich die Mühe nimmt, nur diese wenigen Seiten zu lesen, die Ucbcrzeugung kommen muß, daß bezüglich der Aufnahme der Nährstoffe mittels der Wurzel und der Verbreitung des Pflanzensaftes durch Strömungen, die Endosmosc wohl in Betracht kommt, aber zur Erklärung aller dahin cinschlagcn- dcn bekannten Thatsachcn keineswegs ausreicht. Man wird cs gewiß keinem Physiker und Chemiker verargen, wenn er die Erscheinungen der Endosmose unter den verschiedensten Umstän den stndirt. Man mag dabei zwei Flüssigkeiten trennen, durch eine Thonzelle, thicrische Membran und selbst durch eine Membran einer voll kommen desorganisierten Pflanzcnsubstanz, wie Collodium. Der Phyfio- log aber darf die hierbei ermittelten Thatsachcn unter keiner Bedingung so ohne Weiteres für seine Zwecke anwendcn, er muß sich vielmehr die Frage stellen, ob und wie weit dieselben zur Anwendung kommen dürfen. Stellt man sich Collodiumhäutchen dar. indem man das flüssige